«Zug für die Kanti Lenzburg ist noch nicht abgefahren»
Ortsbürger Kürzlich wurde die Interessengemeinschaft (IG) Kanti Lenzburg gegründet. Deren Mitglieder wollen über eine Mittelschule in Lenzburg diskutieren.
Mit der Rückweisung des Geschäfts über die Nutzung des Zeughausareals als Standort einer Mittelschule wurde den Ortsbürgern eine Grundsatzdiskussion verwehrt. Martina Kerschbaumer-Baumann und Myrtha Dössegger als Vertreterinnen der Interessengemeinschaft möchten, dass in Lenzburg über das Thema gesprochen wird. Sie ermuntern Interessierte, sich der IG anzuschliessen und auf Facebook deren Arbeit zu verfolgen.
Es gibt noch Spielraum
Zwar hat der Kanton eine enge Terminplanung, doch es besteht noch Hoffnung: «Bei der geplanten Mittelschule im Fricktal stehen wir unter grösserem Druck», verriet Michael Umbricht, Generalsekretär des Departements Bildung, Kultur und Sport (BKS), «da die beiden Basel die Schüler aus dem Aargau nicht mehr wollen.»
Für Lenzburg gebe es jedoch noch Spielraum. Der Stadtrat steht trotzdem unter Druck bei der Ausschaffung einer neuen Vorlage, denn der Grosse Rat soll bereits im Herbst darüber befinden, ob Lenzburg den Zuschlag erhält oder nicht.
IG unterstützt Stadtrat
Stadtammann Daniel Mosimann ist froh, dass der Stadtrat durch ein unabhängiges Gremium unterstützt wird: «Man sieht, dass es Leute gibt, die eine Mittelschule in Lenzburg wollen.»
Auch er bemängelt, dass weder an der Gemeindeversammlung noch im Vorfeld eine Diskussion habe stattfinden können: «Coronabedingt haben weder Befürworter noch Gegner etwas zu hören bekommen.»
Als Grund für die Rückweisung sieht Mosimann auch ein Misstrauen der Bevölkerung gegenüber dem Kanton nach der Schliessung des KV Lenzburg. Vehement weist er die Vermutung zurück, es habe einen Deal Kanti gegen KV gegeben. «Bis zuletzt habe ich mich für den KV-Standort Lenzburg eingesetzt», stellte Mosimann klar. Für die Schliessung seien der Grosse Rat und der Regierungsrat verantwortlich gewesen.
Auch Verkauf könnte sich lohnen
Noch abzuklären ist, wie sich der Kanton, der eher zum Kauf des Grundstückes tendiert, zu einer Abgabe im Baurecht stellt. Aber auch ein Verkauf würde sich für die Ortsbürger lohnen. Der erzielte Gewinn könnte in den Erwerb von Liegenschaften der Einwohnergemeinde investiert werden.
Mosimann könnte sich neben anderen der Einwohnergemeinde gehörenden Gebäuden das Försterhaus oder auch private zum Verkauf stehende Liegenschaften vorstellen.