Wegweisende Themen für die Stadtpolitik

Einwohnerrat An der letzten Sitzung des Jahres des Einwohnerrates wurden wichtige Themen besprochen.

Die Stahl- und Betonwüste wird in näherer Zukunft zu keiner grünen Oase. Eine potenzielle Aufwertung der Altstadt und der umliegenden Gebiete ist momentan kein wichtiges Thema für den Stadtrat.Foto: Fritz Thut

Im Postulat «Ein Kronenplatz für alle» fordern SP, Grüne, Die Mitte, EVP und GLP, den Platz zu entsiegeln, Bäume zu pflanzen und Parkplätze für Autos zu entfernen. Stattdessen soll eine Veloparkstation eingerichtet werden. Der Stadtrat wird gebeten, Vorschläge mit Kostenschätzungen zu unterbreiten und gegebenenfalls verschiedene Optionen zu prüfen. Das Postulat betont eine flexible und offene Herangehensweise zur Umnutzung des derzeit wenig genutzten Platzes. Der Stadtrat weist darauf hin, dass der Kronenplatz bereits ein multifunktionaler Platz ist – Verkehrsknotenpunkt, Marktplatz, Festplatz, Parkplatz und Bushalteplatz. Eine Umgestaltung könnte sich der Stadtrat dennoch vorstellen, wenn der historische Kontext berücksichtigt wird. Der Platz vor der Altstadt war ursprünglich offen und wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts bepflanzt. Auch benachbarte Plätze wie der Freischaren- oder der Metzgplatz sollen in die Planung einbezogen werden.

Erste Ideen für eine Umgestaltung wurden an den «Placemaking Days» im Sommer gesammelt. In Workshops wurden Visionen und Strategien für den Kronenplatz und angrenzende Plätze diskutiert. Diese Konzepte könnten mit der Anwohnerschaft, dem Gewerbe und den Restaurants abgestimmt werden, um eine nachhaltige und langfristige Planung zu ermöglichen.

Allerdings wurden im aktuellen Budget die Mittel für die Umsetzung der Betriebs- und Gestaltungskonzepte (BGK) gestrichen. Aufgrund des angespannten Budgets und wichtigerer Investitionen ist nicht sicher, ob das Projekt im nächsten Jahr weiterverfolgt wird. Sollte sich die Finanzsituation entspannen, könnten die Mittel für die Planung zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufgenommen werden.

Reglemente gaben Gesprächsstoff

Das «Reglement über die Benützung des öffentlichen Grundes und deren Gebühren» regelt, welche Flächen Gewerbetreibende nutzen dürfen, vor allem für Gastrobetriebe und Verkaufsgeschäfte, die die Altstadt beleben sollen.

Der Einwohnerrat von Lenzburg diskutierte das Reglement am Donnerstag, wobei Manuel Silva (SVP) einen Änderungsantrag stellte. Er forderte, dass Wahl- und Abstimmungsplakate nur noch an fünf vom Stadtrat festgelegten Standorten angebracht werden dürfen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt, da viele die Einschränkung nicht für notwendig hielten. Plakate seien ein kostengünstiges Mittel, um auf politische Themen aufmerksam zu machen.

Weitere überarbeitete Reglemente, die der Einwohnerrat mit grosser Mehrheit annahm, betreffen die Bau- und Nutzungsordnung. Das Mehrwertabgabereglement sorgt für eine gerechte Verteilung von Wertsteigerungen, die durch öffentliche Planungen entstehen. Das Parkierungsreglement I regelt, wie viele Parkplätze bei Bauvorhaben erforderlich sind und wie Ersatzabgaben verwendet werden. Schliesslich zielt das Mobilitätskonzept-Reglement darauf ab, den Verkehr stadtverträglich zu lenken und umweltfreundliche Mobilität zu fördern, insbesondere bei grossen Bauprojekten.

Schulraumplanung geht in die nächste Runde

Die Schulraumplanung in Lenzburg ist ein komplexes Thema, das viele Beteiligte und unterschiedliche Interessen umfasst. Der Stadtrat informierte den Einwohnerrat über den aktuellen Stand und das geplante Vorgehen. Es gibt drei mögliche Szenarien für die zukünftige Schulraumgestaltung. Dazu gehört die Verdichtung der bestehenden Schulstandorte Angelrain und Lenzhard, gegebenenfalls mit Neubauten und Auslagerung des Schulsports. Eine weitere Option ist der Bau eines neuen grossen Schulstandorts oder sogar zweier zusätzlicher Satelliten-Schulstandorte. Mögliche Areale für neue Schulhäuser sind die Wilmatten, die Schützenmatte und Aabach-Nord. Zusätzlich sollen Synergien mit dem künftigen Zeughausareal, auf dem die Mittelschule gebaut werden soll, und der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) geprüft werden. Für die BFGS ist geplant, kurzfristig das Hünerwadelhaus an der Aavorstadt zu mieten und möglicherweise ein Turnhallenprovisorium zu schaffen. Die Heilpädagogische Sonderschule (HPS) wird voraussichtlich nicht mehr auf dem Lenzhard-Areal bleiben, da die bestehenden Räumlichkeiten nicht mehr den Anforderungen entsprechen. Es wird erwartet, dass für die Primar- und die Oberstufe in Zukunft Ergänzungsbauten notwendig sind, möglicherweise in modularer Bauweise. In den nächsten Schritten wird der Bedarf weiter präzisiert und die verschiedenen Varianten vertieft geprüft. Der Einwohnerrat soll im Jahr 2025 über die nächsten Schritte im Rahmen des Masterplans Schulraum entscheiden.

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