«Übergangssaison» beginnt sehr erfolgreich
Unihockey Mit zwei Siegen sind die in Lenzburg domizilierten Unihockeyaner wunschgemäss in die neue 2.-Liga-Saison gestartet. Dennoch hält man im Vorstand den löchrigen Ball bewusst tief. Aufstiegsambitionen hegt man keine – zumindest dieses Jahr.
Ein «Stängeli» beim 10:3-Auswärtserfolg gegen Langenthal-Aarwangen II, dann ein klarer 6:2-Heimsieg gegen überforderte Zürcher Grasshoppers – besser kann man kaum in eine neue Meisterschaft starten. Von einer überbordenden Euphorie bei den Lenzburgern will Rafael Reusser aber nichts wissen. Der Sportchef bei Unihockey Aarau United (UAU) sagt: «Das freut mich natürlich für die Spieler und den Trainerstaff. Aber abheben tun wir deswegen nicht.»
Im Gegenteil. Weil in den vergangenen Wochen und Monaten zahlreiche junge Akteure eingebaut werden mussten und zudem die aktuelle Kadergrösse nicht sehr breit sei, betrachte man die Saison 2021/2022 als eine Art Übergangssaison. «Wir wollen einen Schritt nach dem anderen machen», so Reusser. Die sportlichen Ziele sind denn auch unspektakulär: möglichst nicht in Abstiegsgefahr geraten und «das eine oder andere Mal einen Favoriten ärgern», wie es Reusser ausdrückt.
In früheren Jahren hatte UAU unter der damaligen Führung grössere Ambitionen, nichts weniger als der Sprung in die 1. Liga war in den ersten Jahren nach der Gründung des Dachvereins das erklärte Ziel. Geklappt hat das Unterfangen nie, mit unschöner Regelmässigkeit waren die Pläne schon nach wenigen Runden wieder Makulatur.
Als das Projekt Unihockey Aargau United nach zwei Jahren Vorbereitung im Frühjahr 2014 aus der Taufe gehoben wurde – Ziel war es, leistungsorientiertes Grossfeld-Unihockey in der Region anzubieten –, war Reusser bereits im Vorstand des UHC Lenzburg, einem der drei involvierten Vereine, aktiv. Er kennt die Geschichte also bestens. «Ich fand das Ganze von Anfang an eine gute Idee. Wir hatten in Lenzburg vor allem mit Hallenproblemen zu kämpfen. Darum war ich vom Zusammengehen mit Virtus Wohlen und dem UHC Bremgarten überzeugt.»
Dass der sportliche Erfolg nicht Einzug gehalten hat, lässt Reusser nur bedingt gelten. «Im Nachwuchs, bei den U21-, den U18- und den U16-Junioren, läuft es sehr gut. Da spielen wir mit allen Teams in der zweithöchsten Liga des Landes.» Und diese jungen Akteure seien schliesslich das Kapital des Vereins.
Zurück zum Fanionteam. An den nächsten vier Wochenenden stehen Reisen an Auswärtsspiele bevor. Die Destinationen heissen Sursee, Burgdorf, Obersiggenthal und Biel. Ob das Team von Chefcoach Fredrik Berglund beim nächsten Heimauftritt am 6. November in Bremgarten gegen die Bern Capitals Ost immer noch ungeschlagen sein wird?