Ein Meilenstein in der jüngeren Lenzburger Stadtgeschichte

Tagesstrukturen Vergangene Woche wurde die modulare Tagesschule feierlich eingeweiht. Voller stolz übergab Stadträtin Barbara Portmann den Kindern die Schlüssel.

Hell und klar sind die neuen Räume.Foto: zvg

Hell und klar sind die neuen Räume.Foto: zvg

Betriebsleiterin Linda Impraphai und Projektleiter Remo Dobler.Foto: Rinaldo Feusi

Betriebsleiterin Linda Impraphai und Projektleiter Remo Dobler.Foto: Rinaldo Feusi

Symbolisch drückt Barbara Portmann den wichtigsten Anwesenden des Tages den Schlüssel in die Hände.Foto: Rinaldo Feusi

Symbolisch drückt Barbara Portmann den wichtigsten Anwesenden des Tages den Schlüssel in die Hände.Foto: Rinaldo Feusi

Seit Juni finden im ehrwürdigen Gebäude der alten Bleiche modulare Tagesstrukturen mit Kinderbetreuung statt. Es ist ein Triumph für progressive Lehrinitiativen. Vergangene Woche konnte die Einweihung gefeiert werden. Es habe viel Engagement gebraucht, berichtete Stadträtin und Stadtammann-Kandidatin Barbara Portmann (GLP). «Das Gebäude wurde behutsam umgewandelt», meinte sie. Neues Leben erfüllt nun eines der wichtigsten Gebäude der Industriegeschichte der Region.

Linda Villiger freut die Erweiterung des Betreuungsangebots

Auch zu Wort kam Linda Villiger. Die Leiterin der Regionalschule konnte sich ein herzliches Lächeln nicht verkneifen, als sie zu den Anwesenden sprach. Von Beginn an habe zwischen den Angestellten ein guter Austausch geherrscht. Alle zögen am gleichen Strick. Besonders freue sie jedoch das Lernloft: «Ein alternativer Lernort für Primarschülerinnen und -schüler ausserhalb der Klassenzeit.» Zwei Betreuungspersonen arbeiten hier – eine schulische Heilpädagogin und ein schulischer Heilpädagoge.

Projektleiter und Betriebsleiterin schauen schmunzelnd zurück

«Dies hier ist mein letzter Akt als Projektleiter», begann Remo Dobler. Er hielt sich kurz, denn die Show gehörte zweifelsohne der Betriebsleiterin Linda Impraphai. «Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen», sagte sie. «Und es hat eine ganze Stadt gebraucht, um dieses Projekt zu realisieren.» Doch mit ihrem Super-Frauenpower-Team habe sie alles geschafft. Der grösste Stressfaktor während des Projekts sei aber ein unscheinbarer gewesen: «Es war die Lieferung der Teller», erklärte sie. «Alle Teller kamen in Zweierkartons, und ich musste sie alle alleine auspacken.» Rückblickend sei dies die grösste Herausforderung gewesen, meinte sie und lachte.

Leiter der Baukommission zeigte sich zufrieden

Leiter der Baukommission war Vizeammann und Stadtammann-Kandidat Andreas Schmid (FDP). Er habe wohl die leichteste Aufgabe gehabt: «Ich musste nur führen», gab er schmunzelnd zu. Ihm sei vor allem die Ungewissheit in Erinnerung geblieben. Man habe sich immer wieder neu erfinden müssen. Viermal musste der Kredit in den Einwohnerrat. Der Sanierung des Gebäudes ging eine längere Planungsphase voraus. Zwei erste Vorlagen im September 2018 sowie im März 2020 wurden vom Stadtrat zurückgezogen respektive vom Einwohnerrat zurückgewiesen. Dieser genehmigte im Juni 2020 den Planungskredit für ein Vorprojekt, im darauffolgenden Mai dann den Verpflichtungskredit von knapp 4,9 Millionen Franken für die Erneuerung von Gebäude und Wasserrad sowie den Einbau der Räume für die Tagesstrukturen. An der Urne hiess das Stimmvolk den Kredit ebenfalls gut. Während vier Jahren begleitete Schmid das Projekt und erfreut sich nun am fertigen Ergebnis. Sogar eine Türklingel hat das Gebäude. «Diese ist eines der Dinge, die fast vergessen worden wären», erläuterte er zum Amüsement des Publikums.

Auch der Verein Industriekultur war mit dabei. Redner war Martin Stücheli. «Diese Geburtsstätte der Industrialisierung wird nun mit neuem Sinn erfüllt», sagte er. Er sei froh darüber, wie das historische Gut erhalten bleibt. So wird das alte Wasserrad der Bleiche auch in Zukunft noch drehen – begleitet vom Lachen und Gesang der Kinder.

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