Smart Lab: Von der City in die Region
Entwicklung Die Stadt Lenzburg hat letztes Jahr ein «Smart City Lab» durchgeführt. Mitte Oktober wird dieser Rahmen gesprengt und am «Smart Regio Lab» sollen interdisziplinäre Lösungen für regionale Probleme erarbeitet werden, etwa zum Tourismus am Hallwilersee.
Freitag und Samstag, 15. und 16. Oktober, wird in der Aula des Schulhauses Bleicherain in Lenzburg an der smarteren Zukunft gearbeitet. Beim zweitägigen «Smart Regio Lab», das man nach Absprache vorübergehend auch verlassen kann, handelt es sich um so genannte «Hack-Days».
Spontane Teams, kreative Ansätze
Hier sollen – meist mit digitalen Hilfsmitteln – in interdisziplinär zusammengesetzten Teams kreative Lösungen für aktuelle und künftige Probleme gefunden werden. Die einzelnen Fragestellungen oder Herausforderungen werden neudeutsch Challenges genannt.
In Lenzburg werden rund 12 Challenges erwartet. Nach deren Präsentation am Freitagmorgen können sich die Teilnehmer entscheiden, in welcher Gruppe, sie diskutieren und mitarbeiten wollen. Am Schluss, am Samstagnachmittag, werden die Ergebnisse präsentiert.
Nicht nur Nerds ansprechen
Ob und welche Vorschläge weiter verfolgt und allenfalls in die Praxis umgesetzt werden, zeigt die Zukunft. Vom auf Lenzburg fixierten «Smart City Lab» vom letzten November wurde bislang seitens der Stadt nicht viel in die Praxis überführt. «Uns fehlten schlicht die Ressourcen», so die Stadt.
Vom «Smart Regio Lab» erhofft man sich mehr, nicht zuletzt, weil auch einige konkrete Fragestellungen zur Diskussion stehen. Die Veranstalter bei der Stadt Lenzburg und dem Gemeindeverband Lebensraum Lenzburg Seetal (LLS) erhoffen sich zudem viel von einer breiten Abstützung. «Wir wollen nicht nur (digitale) Nerds abholen. Es wäre schön, wenn wir gemischte interdisziplinäre Teams aus analog und digital Interessierten bilden könnten», so der stellvertretende LLS-Geschäftsführer Markus Schenk.
Besucherlenkung mit Echtzeitdaten
Neben Challenges zu Energie (Wasserstoff für jedermann), Gesundheit und Alter, Mobilität, Verwaltung und Regionalplanung ist vor allem für die Ausflügler-geplagten Seetaler das Thema «Besucherlenkung Hallwilersee» von besonderem Interesse.
Wie können die Besucherströme an schönen Sommertagen, wenn sie für einige zur Plage werden, besser kanalisiert werden? Da gibt es Ansätze mit auf Echtzeitdaten beruhenden Steuerungen, die sich in Norddeutschland schon bewährt haben. Während dem «Smart Regio Lab» werden beim Hotspot «Seerose» in Meisterschwanden Sensoren für die Messung von Personenströmen sowie Parkplatzbelegungen installiert, die auf Computermonitoren gezeigt werden können.
Anmeldungen weiter möglich
Für das «Smart Regio Lab» erwartet man gut 50 Teilnehmer. Bereits haben einige Studentengruppen von der HSR Rapperswil und der ZHAW in Winterthur ihre Teilnahme angekündigt. So quasi als Gegenpol erhoffen sich die Organisatoren auch bodenständige Praktiker aus den behandelten Gebieten. «Es soll eine Durchmischung stattfinden», so Schenk.
Die Teilnahme am «Smart Regio Lab» ist kostenlos. Eine Anmeldung unter der Internetadresse opendata.ch/projects/smartregiolab21/ ist erforderlich. Hier gibts weitere Angaben wie den genauen Zeitplan und Details zu den einzelnen Challenges.