Salzkorn: Mein neues Hobby
Jetzt hängt das Weltall bei uns im Schlafzimmer. Es ist ein Weltraum-Teleskop-Bild von absurd weit weg liegenden Galaxien und Sternen.
Früher interessierte mich die Naturwissenschaft einen alten Hut. Nie hätte ich ein solches Bild aufgehängt. Ich schwärme erst seit ein paar Wochen dafür. Genau gesagt seit dem 11. Juli. Da hat der US-Präsident Joe Biden erste Bilder des James-Webb-Teleskops enthüllt, von dessen Existenz ich zuvor noch nie gehört hatte. Das Präsidenten-Brimborium war mir Wurst. Zu meiner eigenen Überraschung fand ich aber dieses Weltraum-Teleskop interessant. Und mit dessen Bildern erwachte mein aktuelles Faible für Astronomie, Physik und sogar Chemie.
Die Distanzen, die mit Lichtjahren angegeben werden, sind unvorstellbar. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. 13,8 Milliarden Jahre seit dem Urknall? Fantastisch.
In schlaflosen Nächten oder an verregneten Sonntagen schaue ich stundenlang Dokumentationen auf Youtube zum Thema. Sich einem neuen Thema anzunähern ist einfacher geworden. Nichtsdestotrotz habe ich mir auch ein Astronomie-Fachmagazin gekauft. Dort stehen Sätze wie: «Der Radiant der Orioniden befindet sich zwischen dem nördlichen Teil des Orion und den Zwillingen.» Oder an anderer Stelle «Gegenwärtig beobachtet man ein winziges Wiederaufleben der Oszillationen, allerdings mit der doppelten Frequenz der Hauptpulsation.» Ich verstehe kein Wort und kann nur ahnen.
Dieses Annähern, Erkunden und Eintauchen in neue Welten tut gut. Und es passiert mir das Gleiche, wie damals, als ein Freund von mir einen Dodge Caliber gekauft hatte. Ich hab dieses Kaliber von einem Auto davor noch nie gesehen. Danach sah ich es an jeder Kreuzung. So geht es mir nun mit den Weltall-Themen. Ich treffe sie täglich und überall an und freue mich darüber. Besonders jetzt, da die Welt aus so vielen schlechten Nachrichten besteht.