Salzkorn: Hudihudiha ­Hallelujah!

Heiner Halder
Heiner Halder

Mitternacht: Das Rathausglöggli hat 12 geschlagen. In der stockdunklen Nacht kommt seltsame Bewegung in die Gasse. Schrille Schellen, irrlichternde Laterne, schlurfende Schritte gespenstiger Gestalten, sonorer Singsang. «Hudihudiha!» Die Joggeli sind da. Die Prozession führt längst nicht mehr hin­auf in die Staufbergkirche, die Schützengesellschaft beschliesst mit dem Rundgang in der Altstadt die Saison und feiert sich selber.

Die Litanei wurde in den Religionswirren zur Parodie gewandelt. Geblieben ist eine gewisse grundsächlich sakrale Anmutung. Die Parade dient nicht dem Grusel-Gaudi wie Halloween. Für Gänsehaut sorgt primär das Klima. Voraussetzung für das gute Gelingen ist die Atmosphäre in der Gasse.

Gefragt ist ein diszipliniertes Publikum, das dieses uralte Szenarium respektiert und geniesst. Letzten Freitag war dies glücklicherweise der Fall. Zahlreiche Nachtschwärmende säumten dank warmer Witterung den Parcours durch die rabenschwarze Nacht.

Zum mystischen Dekor gehört eben auch die totale Verdunkelung. Obwohl die Krämer in der Rathausgasse schriftlich «um den Gefallen, das alljährliche Brauchtum ihres Absendens mittels Lichterlöschen Ihrer Schaufenster zu ermöglichen» gebeten werden, lassen oft seit Jahren ansässige Firmen ihre Schaufenster rücksichtslos leuchten. Und damit ist der ganze Zauber zerstört. Dass diesmal nur ein Laden sündig war, ist wohl dem Gebot des Energiesparens zu verdanken.

Das Gegenteil zeichnet sich bei der Weihnachtsbeleuchtung ab. Der Stadtrat will verzichten und «die wunderschöne Tanne im Sodbrunnen von den Schülern schmücken lassen». Fazit: Weil Staufen die Tanne auf dem Lindenplatz beleuchten wird, gewinnt es wohl heuer den Wettkampf um den schönsten Weihnachtsbaum.

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