Salzkorn: Dresscode

Heiner Halder
Heiner Halder

Nachlese: Der Lenzburger Wochenendknaller des Monats war zweifellos der Fasnachtsumzug. Der närrische Aufmarsch in der Rathausgasse wird zusehends länger und schräger. Eigentlich startete die Fasnacht vor Jahren als Vergnügung der Kleinkinder, inzwischen vermummen sich zusehends immer mehr Erwachsene und Guggenmusiken als Begleitung. Der kunterbunte Karneval ist als Tradition definitiv in Lenzburg angekommen. Gut so. Konfettiregen ist auch ein Segen (sorry Bauamt, sorry Mütter).

Allerdings bietet auch dieser Anlass zur schieren Lebensfreude Anlass zu Kritik. Gewisse der allgemeinen Lage im weltweiten Umfeld geschuldete Auswüchse beschränken und vergällen heute die Narrenfreiheit. Darf man das? Heikle Sujets und Anspielungen sind zurecht verpönt. Kulturelle Aneignung zum Beispiel. Im Gegensatz zu Brittnau bleibt Lenzburg harmlos: Als einziger Fall begegnete uns der letzte Mohikaner.

Die Fasnacht kennt mit Ausnahme der Schränzer und Zünfter keinen verbindlichen Dresscode. Einzig von der vielfältigen Ver-Kleidung indes lebt die Show. Nota bene: Schon vor Jahren hat das Freischarencorps gewisse Kostüme seiner Kohorten im Kasten versorgt.

Kleider machen Leute. Und die Fasnacht hat mit ihrer fröhlichen Aufwartung die Erwartung des anrückenden Frühlings geweckt. Und damit hoffentlich den allgemeinen vorherrschenden winterlichen trost- und fantasielosen Dresscode abgelöst.

Schwarz bis auf die weissen Turnschuhe vorzüglich der Männer in den verdunkelten Gassen soll wieder den geschniegelten Bänkern und Akademikern überlassen werden und den roten, grünen und gelben Hosen weichen.

PS: Es wird indes empfohlen, an der Hypi-GV in diskretem Blau oder Grau zu erscheinen, um sich vom Personal zu unterscheiden.

 

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