«Rosmarin» verlässt die Rathausgasse
Gastronomie Nach 17 Jahren schliesst das Restaurant Rosmarin an der Rathausgasse im nächsten Frühling seine Türen. Gastronom Philipp Audolensky sucht ein neues Lokal.
Seit Jahren kocht Philipp Audolensky in seinem «Rosmarin» in der Lenzburger Altstadt auf höchstem Niveau. Auch im eben erschienenen Gourmet-Führer «Gault & Millau Guide 2023» erhält er die Höchstnote im Bezirk und die Anmerkung: «Mit Kreativität und Ausdauer behauptet sich Philipp Audolensky in seinem kleinen Lokal und festigt gleichzeitig seinen Ruf als einer der besten Köche im Kanton».
Nun wird dem Spitzenkoch selbst das kleine Lokal zu gross. Wie Audolensky diese Woche ankündigte, verlässt er das Restaurant an der Rathausgasse im nächsten Frühjahr. Er hat das Mietverhältnis auf Ende April 2023 aufgekündigt und bittet die Besitzer von Gutscheinen, diese bis im März einzulösen.
Wegen dem permanenten Fachkräftemängel in der Gastronomie und den damit verbundenen Schwierigkeiten, adäquates Personal zu finden, hat Audolensky im letzten Herbst das Konzept seines Restaurants angepasst: Die zwei Mittagsservices wurden gestrichen, von Dienstag bis Samstag gibt es am Abend ein Menü mit fünf bis sieben Gängen für aktuell maximal 24 Gäste. Mit Unterstützung tritt er als «Ein-Mann-Show» in Küche und Service auf (vgl. Ausgabe vom 1. September 2022).
«‹Rosmarin› ist mein Baby»
«Dieses Konzept hat sich bewährt. Ich erhalte unheimlich viel Lob und möchte nicht mehr zurück», sagt der «Rosmarin»-Wirt und hält damit fest, dass sein Auszug aus der Rathausgasse nichts mit dem Fallieren des Ein-Mann-Betriebes zu tun hat. Im aktuellen Lokal sind die räumlichen Voraussetzungen dafür einfach «nicht optimal».
Philipp Audolensky sucht nun ein neues Objekt und hat dazu bereits erste Gespräche geführt: «Priorität hat dabei Lenzburg; hier bin ich daheim.» Deshalb sei die Abkehr von der Rathausgasse «für mich kein leichter Weg»: «Ich habe hier während dannzumal 17 Jahren eine unglaublich schöne Zeit gehabt.»
Findet sich in Lenzburg, optimal sogar in der Altstadt, eine valable Alternative, wird das «Rosmarin» an neuer Stätte Auferstehung feiern. Unter dem gleichen Namen. «‹Rosmarin› ist mein Baby; der Name zu meiner Marke geworden», sagt der Spitzenkoch.