Noch drei Parteien im künftigen Stadtrat
Wahlen FDP und SP sind ab 2022 mit je zwei Vertretern im Lenzburger Stadtrat vertreten. Neben Sven Ammann (FDP) und Beatrice Taubert (SP) schaffte Barbara Portmann (GLP) den Sprung in die Exekutive. SVP und Mitte sind nicht mehr dabei.
Die breite parteiliche Abstützung war lange Zeit ein Merkmal des Lenzburger Stadtrats. Bis vor vier Jahren vertraten die fünf Stadtratsmitglieder fünf verschiedene Parteien. In der nun auslaufenden Legislatur waren es noch vier Parteien. Ab 2022 sind es künftig noch deren drei.
Die Kandidaten von Mitte und SVP konnten in der Siebnerausmarchung die Sitze ihrer nicht mehr antretenden Parteikollegen nicht verteidigen; Sabine Sutter-Suter (Mitte) kam zwar über das absolute Mehr, aber nur auf den undankbaren sechsten Platz.
Etwas abgeschlagen landete Corin Ballhaus (SVP) auf dem letzten Platz. Hier hatte es die Partei nicht geschafft, die zweifellos vorhandenen individuellen Fähigkeiten von Ballhaus der Wählerschaft zu vermitteln. So landet die SVP, bei den Grossratswahlen im letzten Jahr in der Stadt noch auf Position 2, auf der harten Oppositionsbank.
Zwei Doppelvertretungen
Anstelle der beiden gescheiterten Finanzspezialistinnen schafften Sven Ammann (FDP) und Beatrice Taubert (SP) als zweite Vertreter ihrer Partei den Sprung in den Stadtrat. «Ich bedanke mich herzlich für die Unterstützung», sagte Taubert an der Wahlfeier der SP in der Rathausgasse. Wie ihr Kollege Ammann konnte sie sich als Ur-Lenzburgerin auf ihre Netzwerke verlassen.
«Ich bin überrascht und glücklich, dass es im ersten Wahlgang geklappt hat», freute sich Ammann. Skeptikern erwiderte er: «Man stellt sich nicht zur Verfügung, wenn man nicht an seine Chance glaubt.» Im neuen Amt wolle er sich selbst bleiben, sagte er später an der FDP-Wahlfeier. Er will den Nutzen der ganzen Stadt in den Vordergrund stellen: «Auch unsere Kinder sollen sich in Lenzburg wohlfühlen.»
Während Ammann und Taubert aktuell als Präsident und Vize die beiden höchsten Ämter im Einwohnerrat besetzen, sass die dritte neu gewählte Stadträtin, Barbara Portmann, nie im Stadtparlament, sondern hat ihre politischen Meriten im Aargauer Grossrat als aktuelle GLP-Fraktionschefin abverdient. Wie sie sich künftig organisieren wird, liess sie wenige Stunden nach der Wahl offen.
Entscheidende Ressortverteilung
Stadtammann Daniel Mosimann wurde trotz (oder wegen?) kurzfristiger Störmanöver souverän bestätigt. Bei den Stadtratswahlen belegte er hinter dem neu zum Vizeammann gewählten Andreas Schmid (FDP) den zweiten Rang. Mosimann freute sich bei seinen Genossen über «eine massive Verjüngung im Stadtrat».
Wer ab 2022 welches Ressorts betreut, soll laut Mosimann nach den Herbstferien einvernehmlich geregelt werden: «Wir haben einen guten Mix und wollen auf die Stärken jedes Einzelnen bauen.» Ob dies angesichts der grossen Herausforderungen (BNO, Move, Bahnhof, Schulraum samt Kanti) so reibungslos gelingt?