Neue Orgel für Herz-Jesu-Kirche
Katholische Kirche Die ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung Lenzburg folgte dem Antrag der Kirchenpflege und genehmigte den Verpflichtungskredit von 1,6 Millionen Franken für eine neue Orgel und die Sanierung der Empore.
Die ausserordentliche Versammlung der Katholischen Kirchgemeinde Lenzburg befasste sich einzig mit dem Traktandum Orgel für die Herz-Jesu-Kirche in Lenzburg.
Bereits nach 30 Minuten konnte Kirchenpflegepräsidentin Anita Berger zur Abstimmung schreiten. Vorgängig meldete sich niemand zu Wort. Dann wurden sie erhoben, die grünen Stimmrechtsausweise, keine Stimmen dagegen und keine Enthaltungen waren auszumachen.
Die Anspannung wich der Entspannung. Ein aussergewöhnlich starker Applaus hallte durch das Pfarreizentrum. «Ich sehe nur zufriedene Gesichter», rief Anita Berger in den Saal.
Darf für die Kirchgemeindeversammlung der Ausdruck «Sternstunde» verwendet werden? Hinter der «Sternstunde» stecken allerdings unzählige Arbeitsstunden der Orgelkommission und der Kirchenpflege. Da wurde geprüft, hinterfragt, gerechnet sowie an Texten und Dokumenten geschliffen. «In Abwägung aller Aspekte haben wir in der Orgelkommission entschieden, die Variante Sanierung nicht weiterzuverfolgen», legte Präsidentin Maria Bühlmann dar. Sie verstand es hervorragend, den Verzicht zu begründen und das Neubauprojekt zu erläutern.
Interesse im Ausland geweckt
Die neue Orgel ersetzt das 1950 in die Kirche Herz Jesu eingebaute und mittlerweile sanierungsbedürftige elektro-pneumatische Musikinstrument der Firma Kuhn. Die Kirche Herz Jesu wurde im Jahre 1934 errichtet. Damals war es auf Grund der hohen Bauschuld nicht möglich, auch gleichzeitig eine Orgel einzubauen. Erst am 30. April 1950 konnte die 104000 Franken teure Orgel eingeweiht werden.
In einem klar geregelten Auswahlverfahren bewarben sich drei Schweizer Orgelbaufirmen und sechs ausländische für den Neubau. Schliesslich siegte die 1845 gegründete Firma Rieger Orgelbau GmbH aus Schwarzach, Vorarlberg. Diese Firma gilt als die grösste in Europa und gehört dem präsenten Wendelin Eberle.
Die Versammlungsteilnehmenden konnten sich mit den Plänen mit bereits einem hohen Feinheitsgrad auseinandersetzen. Die Orgel, das bislang verborgene Rundfenster in der Westfassade, das in den Neubau integriert wird, und die vergrösserte Empore bilden spürbar eine Einheit mit der Kirche. Eingebaut werden 2600 Pfeifen. Die kleinste wiegt 20 Gramm, die grösste 90 Kilogramm.
Keine Steuerfusserhöhung
Finanzverwalter Thomas Huser rechnete glaubhaft vor, dass der Verpflichtungskredit von 1,6 Millionen Franken für die neue Orgel sowie die Sanierung der Empore gestemmt werden kann, ohne den Steuerfuss anheben zu müssen.
Über die Verwendung der heutigen Orgel wird später entschieden. Interessiert das Datum der Einweihung? Dieses ist eingebunden ins Titularfest Mitte Juni 2025.