Mit der Wahl von Lea Grossmann ist Erich Renfers Nachfolge aufgegleist
Lenzburg Der Gewerbeverein Lenzburg und Umgebung ist ein Erfolgsmodell. Unter der Führung von Erich Renfer wuchs der Verein massiv und die Anlässe werden von Mitgliedern gut besucht und zum Netzwerken benützt. Mit der Wahl von Lea Grossmann zur Vizepräsidentin wurde nun die Wachablösung vorbereitet.
Ist nicht gerade Corona, veranstaltet der Gewerbeverein Lenzburg und Umgebung (GVL) mehrere Anlässe im Jahr mit dreistelligen Teilnehmerzahlen. Nicht zuletzt dank solchen populären Events und den nimmermüden Anwerbungen von Präsident Erich Renfer ist die Mitgliederzahl auf über 300 angestiegen.
Mit der Wahl von Lea Grossmann zur neuen Vizepräsidentin wurde nun die Nachfolgeregelung aufgegleist. Nachfolgend nehmen Präsident Renfer und seine designierte Nachfolgerin Stellung.
Was ist das Erfolgsgeheimnis des Gewerbevereins Lenzburg?
Erich Renfer: Es gibt keines. Das Vorhaben kann nur gelingen, wenn man zu den Gewerblern hingeht und ihnen etwas bietet. Eine Einladung zur GV und zu einem Fondueabend reicht da nicht. So holte ich immer etwa 20 Neumitglieder pro Jahr. Und die kommen nur, wenn man ihnen eine Leistung offeriert. Das Netzwerk ist es, das den Gewerbeverein Lenzburg einzigartig macht.
Und nun endet im nächsten Jahr Ihre Ära?
Renfer: An der Generalversammlung im Februar 2022 werde ich zurücktreten. In jenem Jahr werde ich 70-jährig und ich will meinen Rücktrittstermin selbst bestimmen.
Die Ablösung konnte also längerfristig geplant werden?
Renfer: Wir haben im Vorstand, in dem wir einen speziell guten Zusammenhalt haben, darüber gesprochen. Und wir haben dort Lea Grossmann einstimmig zu meiner Nachfolgerin designiert.
Lea Grossmann, wie kamen Sie dazu?
Lea Grossmann: Als ich von einem Vorstandsmitglied diesbezüglich kontaktiert wurde, habe ich sehr spontan zugesagt. Ich muss sagen, ich bin rechter Fan des Lenzburger Gewerbevereins. Als ich selbstständig geworden bin, trat ich dem Verein sofort bei. Als Mitglied spürt man den Verein, es wird für den Jahresbeitrag enorm viel geboten.
Sie haben keine Bange, in solch grosse Fussstapfen zu treten?
Grossmann: Es ist logisch, Erich Renfer hat Massstäbe gesetzt und ich bin mir bewusst, dass man mich – vorausgesetzt ich werde gewählt – dereinst mit ihm vergleichen wird. Ich werde nicht alles «zunderobsi» schütteln, sondern weiterführen, was Erich Renfer angerissen hat.
Renfer: Eine periodische Verjüngung ist wichtig, so kommen wieder neue Ideen in den Verein.
Was sind die aktuellen Herausforderungen des Vereins?
Renfer: Das ist ganz klar die Bewältigung der Coronakrise.
Grossmann: Es geht darum, die Leute wieder zu motivieren. Im Moment ist eine gewisse Resignation vorhanden und diese Lähmung muss weg. Die Leute müssen und wollen wieder unter die Leute kommen.
Wie sieht eine erste Bilanz Ihrer nun 14-jährigen Amtszeit aus?
Renfer: Ich bin nie zufrieden. Die Erwartungshaltung auch bei mir selbst ist hoch. Das Ziel der Verdoppelung der Mitglieder habe ich gut erreicht. Die grösste Freude für mich ist, wenn die Mitglieder schätzen, was man für sie macht.
Wie bezeichnen Sie die Akzeptanz durch die Stadt?
Renfer: Das Verhältnis hat sich verbessert. Inzwischen gibt es eine jährliche Sitzung von Stadtrat und Vorstand. Der Stadtrat kann den Gewerbeverein nicht links liegenlassen und wir haben dort unsere Anliegen deponiert.
Nun steht das 125-Jahr-Jubiläum an?
Renfer: Gefeiert wird auf jeden Fall; man trifft sich in festlichem Rahmen. Falls dies nicht wie vorgesehen im Juni möglich ist, halt im Herbst oder an der GV 22.