«Michelangelo von Lenzburg» in Buchform
Museum Burghalde Mit einer stimmigen Vernissage wurde im Alten Gemeindesaal das Buch «Helden und Propheten» präsentiert. Es verschafft dem bislang verkannten Lenzburger Künstler Werner Büchly mehr Beachtung.
Auch wenn er es selbst nicht gerne hört und er bescheiden darauf verweist, dass das 192 Seiten dicke Werk ein Gemeinschaftswerk ist, ist doch klar Marc Philip Seidel, Leiter des Museums Burghalde, der Spiritus Rector hinter «Helden und Propheten». Diese Erkenntnis zog sich wie ein roter Faden durch die Vernissage.
Urs F. Meier, Präsident des Burghalde-Stiftungsrates, erwähnte in seiner Begrüssung, wie Seidels Beziehung zum Lenzburger Werner Büchly anfing: «Du hast in einem kleinen Depot unseres Museums einen Schatz entdeckt, der dir keine Ruhe liess.» Mit Forscherdrang machte sich Seidel auf die Suche nach Spuren des vor 150 Jahren geborenen Künstlers Werner Büchly.
Und während dessen Name der Öffentlichkeit bisher nahezu unbekannt geblieben ist, ist sein Werk doch an vielen öffentlichen Orten bestens sichtbar. «Kaum im Amt, kam ich bei der Sanierung des Lenzburger Angelrainschulhauses erstmals in Kontakt mit Büchly», hielt der kantonale Denkmalpfleger Reto Nussbaumer in seiner Festrede fest.
Später sei der Name öfter aufgetaucht, etwa bei der Kirche Othmarsingen, der Villa Gautschi (heute Fischer) in Boniswil oder verschiedenen Schulhäusern und Krematorien. «Mit dem nun vorliegenden Buch schliesst sich der wissenschaftliche Kreis», so Nussbaumer.
In seinen Ausführungen konnte Marc Philip Seidel seine Begeisterung für das von seiner Gegenwart verkannte Genie namens Werner Büchly nicht verbergen. Er lobte dessen Vielseitigkeit, dessen philosophischem Hintergrund und dessen Detailgenauigkeit bei Körperdarstellungen: «Es handelt sich hier um den malerischen Michelangelo von Lenzburg.»
Das Buch, das Leben und Werk von Werner Büchly in Wort und vielen Bildern festhält, ist im Burghalde-Museumsshop oder im Buchhandel erhältlich.