In struben Bankenzeiten war die physische GV der «Hypi» ein Hort der Stabilität

Lenzburg Fast 1000 Personen wohnten der 154. Generalversammlung der Hypothekarbank Lenzburg bei. Es war die erste mit physischer Präsenz seit vier Jahren. Die Traditionen wurden schnell wiederbelebt.

Damen-Duo mit Begleitung: Neu-Verwaltungsrätin Josianne Magnin, Verwaltungsratspräsident Gerhard Hanhart und CEO Marianne Wildi nach der Generalversammlung der Hypothekarbank Lenzburg. Foto: Fritz Thut

Damen-Duo mit Begleitung: Neu-Verwaltungsrätin Josianne Magnin, Verwaltungsratspräsident Gerhard Hanhart und CEO Marianne Wildi nach der Generalversammlung der Hypothekarbank Lenzburg. Foto: Fritz Thut

Kulinarischer Ausklang: «Hypi»-Aktionäre geniessen das Znacht als Naturaldividende, hier in der «Krone». Foto: Fritz Thut

Kulinarischer Ausklang: «Hypi»-Aktionäre geniessen das Znacht als Naturaldividende, hier in der «Krone». Foto: Fritz Thut

Einstimmung in der Mehrzweckhalle: Spiel der Concert-Band der Stadtmusik vor der «Hypi»-GV. Foto: Fritz Thut

Einstimmung in der Mehrzweckhalle: Spiel der Concert-Band der Stadtmusik vor der «Hypi»-GV. Foto: Fritz Thut

Praliné oder Zigarren? Traditionelle Frage beim Zugang zur «Hypi»-GV. Foto: Fritz Thut

Praliné oder Zigarren? Traditionelle Frage beim Zugang zur «Hypi»-GV. Foto: Fritz Thut

In den Jahren 2020, 2021 und 2022 fand die GV der «Hypi» jeweils nur digital statt. Dies erhöhte die Freude, dass man nach überstandener Pandemie wieder zum traditionellen Muster mit dem offiziellen Teil in der Mehrzweckhalle Schützenmatte und dem anschliessenden Nachtessen in Lenzburger Gaststätten zurückkehrte.

Die Schlangen vor der Zutrittskontrolle schienen kürzer als früher, doch vielleicht verteilte sich der Zustrom angesichts des wunderschönen Frühlingswetters einfach besser. Beim Eingang gabs wieder die klassische Frage nach dem Geschenk: «Praliné oder Zigarren?»

In der Halle verkürzte die Concert-Band der Stadtmusik die Zeit bis zum Start der Verhandlungen. Der Fahnenschmuck auf der Stirnseite fehlte weiterhin; auf die Wappen der Standortgemeinden hatte man schon wegen der Lichtershow zum 150-Jahr-Jubiläum verzichtet und es fehlte wohl der Platz, kamen doch mit Muri und Aarau zwei neue «Hypi»-Orte dazu.

«Stabile Entwicklung»

Punkt 15 Uhr läutete Verwaltungsratspräsident Gerhard Hanhart die Glocke, die den Versammlungsstart markierte. Es galt, keine Zeit zu verlieren, denn die formellen Auflagen sorgen dafür, dass sich die Abstimmungen, trotz dem Einsatz elektronischer Hilfsmittel, arg in die Länge ziehen.

In seiner Eröffnungsrede, in der Hanhart eine Gedenkminute für den im letzten Juni verstorbenen «Mr. Hypi» Franz Renggli einfliessen liess, fehlte auch nicht die Einordnung der «Hypi»-Geschäfte ins Weltgeschehen: «Wir leben in einer Zeit grosser Unsicherheiten.» Der Ukrainekrieg, die zurückgekehrte Inflation und die topaktuelle Bankenkrise in den USA und die Schlagzeilen rund um die CS wurden erwähnt: «In Anbetracht dieser Situation freut es mich umso mehr, dass wir Ihnen heute einmal mehr über eine stabile Entwicklung der ‹Hypi› Bericht erstatten können.»

Dies übernahm CEO Marianne Wildi. Ebenfalls schon fast traditionell wechselte sie absatzweise zwischen Schriftdeutsch und Mundart, doch an den erfreulichen Zahlen änderte sich eh nichts. Auch nicht an der weiterhin intensiv verfolgten Ausrichtung ans digitale Geschäft. In Sachen «Open Finance» sei man den angedachten Auflagen des Bundesrates weit voraus, so Wildi: «Wir befassen uns intensiv mit der Zukunft, insbesondere mit der Verbindung von Technologie und persönlicher Begegnung.»

Letzteres kann an einer Generalversammlung intensiv gepflegt werden. Nachdem die Aktionäre die Berichte und damit ihre eigene Dividende abgesegnet, mit angepassten Statuten ihrer Bank das Geschäften auch ausserhalb der Landesgrenzen erlaubt, die Entschädigungen moderat nach oben angepasst und die Verwaltungsräte gewählt hatten, konnte schon bald der Weg zum gesellschaftlichen GV-Teil unter die Füsse genommen werden.

Neue Verwaltungsrätin

Mit Josianne Magnin wurde eine in Lenzburg wohnhafte 33-jährige Anwältin neu in den Verwaltungsrat gewählt. Sie sorgt für mehr juristische Expertise, eine Verjüngung und eine Erhöhung des Frauenanteils im Gremium. Ihr Ja-Stimmen-Anteil lag bei 95,9 Prozent und somit etwa in der Mitte der Bisherigen, die mit 94,4 bis 97,7 Prozent bestätigt wurden.

In «Krone», «Ochsen» und «TimeOut» war zwischen mit Zwetschen gefülltem Schweinshalsbraten und Rüeblikuchen mit Sauerrahmglace natürlich das Schicksal der Credit Suisse öfter ein Gesprächsthema. Viele «Hypi»-Verantwortliche hatten damals noch gehofft, dass man eine Lösung für den Erhalt der zweiten Schweizer Grossbank finden könnte. Dieser Wunsch wurde nicht erfüllt. Die «Hypi»-Aktionäre sind froh, Teilhaber eines soliden, bodenständigen Finanzinstituts zu sein.

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