Harmonie und Besinnung
Einwohnerrat: In seiner zweitletzten Sitzung des Jahres beschloss das Stadtparlament in seltener Einigkeit ein neues Abfallreglement und einen Millionenkredit für eine Strassensanierung.
Die Auflagen für die Einwohnerratssitzung waren diesmal noch strikter als bisher in diesem Coronajahr: Neben dem grossen Abstand der Einzeltische hatten alle Teilnehmer permanent eine Maske zu tragen und vor den Referenten waren Plexiglasscheiben montiert.
Während physisches Distanzhalten angesagt war, rückte der Rat nach den Querelen im September diesmal inhaltlich zusammen: Das neue Abfallreglement wurde wie der Kredit von 1,07 Millionen Franken für die Sanierung eines weiteren Abschnitts der Ringstrasse Nord mit 38 zu 0 Stimmen angenommen.
Tempo 30 und Baumschicksal
Beim stadträtlichen Bericht zum Postulat der fünf Parteien am linken Ratsrand (GLP, SP, CVP, EVP, Grüne) zu «Generell Tempo 30 auf Gemeindestrassen» war es mit der Einstimmigkeit vorbei. Der zuständige Stadtrat Martin Stücheli unterstrich in seiner mündlichen Ergänzung die bewährte Aufteilung in ein Basis- und ein Ergänzungsnetz und deren laufende Überprüfung: «Wir sind mit dem jetzigen Regime gut gefahren.» Obwohl Postulant Beat Hiller (GLP) eine Rückweisung beantragte, wurde der stadträtliche Bericht mit 27 zu 10 Stimmen angenommen.
Ähnlich souverän reagierte Stücheli auf eine kurzfristige Anfrage von Martin Killias (SP) zur geplanten Fällung eines kranken Kastanienbaums auf einem Privatgrundstück am Steinbrüchliweg. Vor der Fällung soll ein zweites Gutachten eingeholt werden und zudem habe der Ersatz oberste Priorität. Trotz Verschiebung hielt Stücheli, dessen Antwort Killias «mit Freude» quittierte, fest: «Auch Bäume sind nicht für die Ewigkeit.»
Dazu passte das besinnliche Sitzungsende. Ratspräsident Sven Ammann (FDP) informierte in bewegten Worten von der schweren Erkrankung von Protokollführer Stefan Wiedemeier.