Grünes Licht für einen Fusionsvertrag
Kirche Die Reformierten Kirchgemeinden Othmarsingen und Lenzburg-Hendschiken gedenken zu fusionieren. Die montägliche Kirchgemeindeversammlung Lenzburg-Hendschiken ermächtigte die Kirchenpflege, einen Fusionsvertrag zu erarbeiten.
Die Kirchgemeinde Othmarsingen steht an einem schwierigen Punkt. Sie hat lange Vorabklärungen hinter sich. Die 50-Prozent-Pfarrstelle ist verwaist. Da kamen auch Gedanken auf an einen Zusammenschluss.
Autorisiert richtete Othmarsingen Anfang März dieses Jahres eine Anfrage an die reformierte Kirchenpflege Lenzburg-Hendschiken betreffend eine Fusion. Im Wortlaut: «Die Kirchgemeinde Lenzburg-Hendschiken möge die enge Zusammenarbeit oder den Anschluss der Kirchgemeinde Othmarsingen an ihren ‹Kirchgemeindeverbund› ihrerseits prüfen.»
Die Anfrage fiel in Lenzburg auf fruchtbaren Boden. Die Kirchenpflegen beider Kirchgemeinden haben je eine Sondierungskommission eingesetzt, die ebenso wie die Kirchenpflege zum Schluss gekommen sind, dass die Fusion der beiden Kirchgemeinden die richtige Lösung für die Zukunft sei.
Die Kirchgemeindeversammlung Lenzburg-Hendschiken erteilte der Kirchenpflege im Kirchenzentrum Hendschiken an diesem Montag einstimmig den Auftrag, mit der Kirchgemeinde Othmarsingen einen Fusionsvertrag auszuhandeln und ein Kostendach von 5000 Franken einzuhalten.
Erwartet werden viel Synergien
Nach dem Wegzug von Pfarrerin Christine Friderich und Sozialdiakon Rolf Friderich im Sommer 2019 war der kirchliche Dienst in Othmarsingen mit zwei gestaffelten Aushilfen sichergestellt. Doch diese Mandate sind abgelaufen. «Eine geeignete Pfarrperson zu finden, ist beim in Frage kommenden Pensum von 50 Prozent derzeit ausserordentlich schwierig», hielt die Othmarsinger Kirchenpflege vor einem halben Jahr fest.
An der Lenzburger Kirchgemeindeversammlung umriss Kirchenpflegepräsident Johannes Burger mit strukturierten Unterlagen die wichtigsten Leitplanken und Vorteile einer Fusion.
Es wird nur noch eine Kirchenpflege benötigt, in der alle Gemeinden vertreten sein sollen. Der bisherige Pfarrstellenetat beider Gemeinden wird in die fusionierte Gemeinde übernommen und somit maximal 300 Prozent betragen sowie keine Neuanstellungen auslösen. Der Steuerfuss von 17 Prozent wird auf dem gesamten Gemeindegebiet eingeführt.
Gute Substanz der Liegenschaften
In der sachlichen Fragerunde erklärte Reto Zimmerli, Präsident der Kirchenpflege Othmarsingen, die Substanz der Bauten als gut. Fakt ist, dass die Einwohner zunehmen, die Kirchenmitglieder jedoch abnehmen. Trotzdem zeigt sich Johannes Burger zuversichtlich.
An der Kirchgemeindeversammlung Othmarsingen von gestern Mittwoch war die Ausarbeitung des Fusionsvertrags ebenfalls traktandiert.