Grosse Blutauffrischung geplant

Lenzburg: Just zum 70-Jahr-Jubiläum der Freizeitwerkstatt will der siebenköpfige Vorstand geschlossen zurücktreten. Nicht wegen einer Missstimmung, sondern weil man den Nachfolgern bewusst grosse Handlungsfreiheit lassen will.
Die Freizeitwerkstatt Lenzburg versteht sich als «regionale Institution». Rund 20 Kurse bietet die 1950 gegründete Organisation pro Semester an. Das Spektrum ist breit und umfasst aktuell etwa für Kinder einen Kurs zum Töpfern von Osterschäleli für Schoggieili, einen Kalligrafie-Workshop und – ausgerechnet heute Donnerstag – eine virtuelle «Bierreise nach Skandinavien» mit der Degustation von nordischen Gerstensäften.
Während heute alle Altersklassen einen interessanten Kurs finden können, stand in der Gründerzeit die Jugend im Fokus, lief doch die Freizeitwerkstatt am Anfang unter dem Patronat der Bezirkskommission der Pro Juventute. Jetzt wie damals lautet das Hauptziel, «für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Kurse zu erschwinglichen Preisen anzubieten», wie der Vorstand festhält.
Die Kursgelder müssen die gesamten Kosten decken, doch kommt der Freizeitwerkstatt entgegen, dass die Stadt Lenzburg dem gemeinnützigen Unternehmen Räume im Mattenwegschulhaus und im Doktor-Meyer-Haus an der Niederlenzerstrasse gratis zur Verfügung stellt.
Neue Ideen sind gefragt
Mit den Einnahmen müssen auch die Organisationsauslagen des aktuell siebenköpfigen Vorstands bezahlt werden. Dieser Vorstand ist eine bestens eingespielte Einheit. 10 bis 20 Jahre sind die sieben Frauen Mitglied im Gremium. «Wir sind ein gutes Team, passen gut zueinander; aktuell läuft es wie geschmiert», sagt Co-Präsidentin Monika Geissmann.
Trotz oder gerade wegen der offensichtlichen Harmonie will der Vorstand nun geschlossen zurücktreten. «Unser Ziel ist es, im Sommer gemeinsam aufzuhören», so die Ansage. Deshalb sucht man nun Nachfolgerinnen. Die Idealvorstellung sieht eine Gruppe mit jungen initiativen Leuten vor: «So können sie mit gänzlich neuen Ideen antreten.»
Es besteht auch kein Druck, von Beginn an ein gleich grosses Programm anbieten zu müssen. Und: «Überbrückungshilfe würden wir schon anbieten», so Kursadministratorin Evi Iseli.
Ein erstes Gespräch mit Interessentinnen hat stattgefunden. Dabei mussten die Bisherigen betonen, dass die Vorstandsarbeit vor allem aus Administration besteht; die in Kursen geförderte Kreativität ist Sache der jeweilen Leiter.
Am Puls der Zeit muss man aber auch sein: «Die Programmgestaltung ist das Kreativste an der Vorstandsarbeit.» Da ist man stolz, dass man in den letzten Jahren bei verschiedenen Trends vorne mit dabei war.
Kontakt für Interessentinnen: info@freizeitwerkstatt-lenzburg.ch oder bei einer der beiden Co-Präsidentinnen.