Findling mit Apéro riche gefeiert
Kirche Bei der Sanierung der Ringmauer auf dem Schloss wurde 2015 ein alter Taufstein ausgegraben. Nun ist er restauriert und beim Seiteneingang der Herz-Jesu-Kirche platziert. Grund genug, die geglückte Erhaltung zu feiern.

Würdige Feier am letzten Samstagabend beim Seiteneingang der Herz-Jesu-Kirche in Lenzburg. Die katholische Kirchenpflege lud ein, die geglückte Restaurierung des gefundenen Taufsteins und seinen neuen Standort bescheiden zu feiern.
Kirchenpflegemitglied Monika Bachmann blickte als Projektverantwortliche zurück bis zum Fund im November 2015. Stadtammann Daniel Mosimann, Präsident des Stiftungsrates Schloss Lenzburg, dankte der Kirchenpflege der Katholischen Kirchgemeinde Lenzburg für die Bereitschaft, den Taufstein als Leihgabe vorerst 20 Jahre zu beherbergen.
Taufstein ein Raubstück?
Über die herausgemeisselte Rose und über den gotischen Bogen am Stein äusserte sich Josef Kunz, Villmergen, Historiker und Archivar des Klosters Muri: «Der Taufstein kann nicht älter sein als 497 Jahre, denn 1522 erhielt Villmergen die Rose als Wappen», erklärte er.
Er denkt, dass der verzierte Stein von den Berner Truppen beim Ersten Villmergerkrieg 1656 geraubt und zur militärischen Verstärkung des Schlosses Lenzburg gebraucht wurde.
Die Predigt im vorgängigen Gottesdienst widmete Pastoralraumpfarrer Roland Häfliger dem Sinn der Taufe und bat die Gläubigen, selber ein lebendiger Stein zu sein, um das himmlische Reich auf Erden aufzubauen. Diese Gelegenheit bot sich bereits beim Apéro riche ausgiebig.