Ein junger Lenzburger Informatiker will alleine über den Atlantik rudern
Extremsport Am Sonntag startet der Lenzburger Sandro Detig zu einer ganz besonderen Ruderfahrt: Er nimmt an der Talisker-Whisky-Atlantic-Challenge teil, einem Ruderrennen, das ihn einmal quer über den Atlantik führt.
Die Talisker-Whisky-Atlantic-Challenge startet in La Gomera, einer kanarischen Insel, und endet in Antigua, das zur Karibik gehört. Dazwischen liegen rund 3000 Seemeilen, was umgerechnet ungefähr 5500 Kilometer sind.
Alleine auf hoher See
Im Gegensatz zu den drei anderen Schweizer Teams an der diesjährigen Austragung startet Sandro Detig ganz alleine. Angst mache ihm das allerdings nicht. «Ich kenne die Gefahren und weiss, dass ich gut vorbereitet bin», so der 28-Jährige.
Und Gefahren gibt es so einige. Von einem Brand auf dem Boot – ausgelöst von seinem Bunsenbrenner zum Kochen – über einen Ausstieg seines Trinkwasserfilters bis hin zum Versagen des Autopiloten ist alles denkbar.
Detig rechnet damit, dass er rund 60 bis 70 Tage unterwegs sein wird. Kontakt zur Aussenwelt hält er in dieser Zeit über ein Satellitentelefon. «Das bin ich als langjähriger Gamer gewohnt. Ich kommuniziere häufig via Headset am Computer, statt die Personen live zu sehen», so Detig.
Vom E-Sports zum Rudern
Sandro Detig, der als Informatiker arbeitet und seine Freizeit mit E-Sports, also Wettkämpfen von Computerspielen, verbrachte, kam durch Zufall auf dieses extreme Ruderrennen. Ein Schulfreund nahm vor vier Jahren am gleichen Rennen teil. Als Detig den Zieleinlauf seines Freundes an einem Sonntagabend im Januar 2018 im Internet verfolgte, fesselte ihn die Stimmung sofort.
Der sonst sportlich wenig aktive Detig stellte sofort den Wecker für den nächsten Morgen, um joggen zu gehen. Drei Monate später absolvierte er den Zürich Marathon. Angetrieben von seinem grossen Ziel, den Atlantik im Ruderboot zu überqueren.
Sammeln für einen guten Zweck
«Mich reizt das Extreme, etwas gemacht zu haben, das ich sonst nie machen würde», sagt Detig zu seiner Motivation. Rund 130000 Franken kostet ihn dieses Abenteuer. Das Hightech-Ruderboot, die Startgebühren, die benötigte Ausrüstung kosten Geld.
Apropos Geld: Mit seiner Teilnahme am Ruderrennen sammelt Detig auch Geld für «Cystische Fibrose Schweiz» und «Swiss Transplant». «Vor einigen Jahren ist der Bruder einer guten Freundin an cystischer Fibrose gestorben, er ist nie so alt geworden, wie ich heute bin», so Detig.
Und weiter: «Deshalb möchte ich mit meinem Projekt auf die Krankheit aufmerksam machen und möglichst viel Geld für die Forschung sammeln.»