Die Schützen bleiben fest in Frauenhand

Schützengesellschaft Die altehrwürdige Schützengesellschaft wählte an der Generalversammlung zum zweiten Mal eine Präsidentin. Nachfolgerin von Madeleine Cathérine Baumann, zum Ehrenmitglied befördert, ist Denise Glarner.

Wechsel im Präsidium: Madeleine Baumann wird von Denise Glarner abgelöst. Foto: Alexandre Mai
Wechsel im Präsidium: Madeleine Baumann wird von Denise Glarner abgelöst. Foto: Alexandre Mai

Die Gesellschaft existierte schon 549 Jahre, als anno 2013 eine Frau das Zepter übernahm – ein historischer Vorfall. Nach dem geplanten Rücktritt von Thomas Glarner liess sich während mehrerer Jahre kein Nachfolger finden, und schliesslich ermannte sich Madeleine Baumann, den Job zu übernehmen. Der Druck war gross, es drohte sogar die Auflösung des Vereins. Immerhin zählt er aktuell 230 Gesellschafter, davon sind 70 aktiv sowie 10 «mehr oder weniger aktive» Frauen, wovon drei im Vorstand mitwirken. 42 Mitglieder nahmen an der GV teil.

«Voluntas et confidentia»

«Wille und Zuversicht» waren und sind Baumanns Leitbild – und so steuerte sie in den ersten stürmischen Zeiten sowohl als Kapitän des «stolzen alten SGL-Schiffs» sowie als aktive Schützin zielsicher und treffsicher von Erfolg zu Erfolg. So managte sie bereits anno 2014 das 550-Jahr-Jubiläum mit Fahnenweihe.

Ihre Ansprachen am Absenden waren unverblümt gespickt mit aktueller und vergangener Politik, ihren Humor offenbarte sie als «Hosenmann» mit der Rede auf dem Stuhl. Oft sei sie sich als «oberstes Chindermeitli» vorgekommen, ulkt sie im Rückblick.

Seit Madeleine Baumann 1995 dem Männerclub beigetreten ist, war und ist sie mit Leib und Seele, Feuer und Flamme unermüdlich in diversen Disziplinen und Ämtern tätig. Aktive Schützin bei der Kleinkalibersektion, dann Leiterin bis zur Auflösung; Mitglied der Redaktion des «Lenzburger Schützenkamerads», den sie seither – und nach wie vor – hervorragend betreut; Archivarin; und regelmässig Teilnehmerin an allerhand Schützenfesten, wo sie einiges «Edelmetall» einheimst; am Joggeliumzug; beim Berner-Kegeln; und erst noch am Büffet in der Schützenstube.

Gründe genug, um von der Versammlung mit der Wappenscheibe zum Ehrenmitglied befördert zu werden. Damit auf die Passivseite geschoben zu werden, ist aber nicht Baumanns Ding: Sie liess sich erneut zur «Schützenkamerad»-Redaktorin wählen und wird der Jungpräsidentin beratend zur Seite stehen. Damit bleibt sie auch im Vorstand.

Familienerbschaft

Bemerkenswert ist auch die Karriere der neuen Präsidentin. Denise Glarner ist nämlich die Tochter vom letzten männlichen Vorsitzenden, Thomas Glarner. 1997 wurde sie als Pistolenschützin in die Gesellschaft aufgenommen und hat mit ihrem Vater schon manches Duell um Punkte auf höchstem Niveau ausgetragen.

Die Beförderung an die Spitze bedingt den Rücktritt als Chefin der Pistoleure; gewählt wurde Alexandre Mai.

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