Der Traum vom Haus

Wohneigentum Die Nachfrage nach Wohneigentum steigt – und damit auch die Preise. Auf drei Interessenten kommt in Lenzburg ein ausgeschriebenes Einfamilienhaus. Für Mieter sieht die Situation deutlich besser aus.

Haussuche per Flyer: Familie Kellerhals aus Lenzburg träumt vom Eigenheim. Foto: zvg
Haussuche per Flyer: Familie Kellerhals aus Lenzburg träumt vom Eigenheim. Foto: zvg

Die Schweizer träumen von Wohneigentum – von einem Haus am Stadtrand mit Garten und einer Doppelgarage: die eine fürs Auto, die andere für den Rasenmäher.

In Lenzburg ist der Traum vom eigenen Hüsli jedoch nur schwer realisierbar: «Wohneigentum zu finden, ist derzeit noch schwieriger als in den vergangenen Jahren», sagt Christoph Schnegg, Leiter Stadtplanung und Hochbau Lenzburg, und ergänzt: «Dies betrifft nicht nur Lenzburg, sondern die meisten verkehrlich ähnlich gelegenen Gemeinden im Aargau.» Derzeit gibt es dreimal so viele Interessenten, wie Einfamilienhäuser pro Quartal auf dem Markt inseriert werden.

Rückläufige Neubautätigkeit

Dafür gibt es laut Schnegg viele Gründe. «Einzonungen von zusätzlichem Bauland sind nur sehr beschränkt möglich. Dies hat zur Folge, dass die Nachfrage zwar steigt, die Neubautätigkeit jedoch rückläufig ist. Zudem halten sich viele Verkäufer im Moment zurück, und das Tiefzinsumfeld wird durch Corona erheblich verlängert, was Kaufen vielerorts günstiger macht als Mieten.»

Ausserdem, so Schnegg, wirke sich der oft verzögerte Generationenwechsel negativ aus: «Wünschenswert wäre, wenn Personen im kinderlosen, fortgeschritteneren Alter ihre Einfamilienhäuser an junge Familien weitergeben könnten. Dies bedingt jedoch, dass auf der anderen Seite genügend adäquater Wohnraum zur Verfügung steht.»

Steigende Immobilienpreise

Die Zahlen sprechen für sich: Laut Matthias Geiersberger vom Grundbuchamt Wohlen wurden in Lenzburg im vergangenen Jahr knapp 20 Häuser verkauft. In den Jahren zuvor waren es mit 30 bis 40 Häusern deutlich mehr. Das mangelnde Angebot und die steigende Nachfrage treiben auch die Preise in die Höhe, wohingegen das Angebot an preiswerten Immobilien immer kleiner wird. «Einfamilienhäuser waren vor 10 bis 15 Jahren noch wesentlich erschwinglicher», sagt Schnegg.

Mehr Chancen bei Wohnungen

Bei Eigentumswohnungen stehen die Chancen auf einen erfolgreichen Verkaufsabschluss deutlich besser: Auf eine Wohnung kommen im Schnitt zwei Interessenten. Letztes Jahr wurden in Lenzburg 30 Eigentumswohnungen verkauft, im Jahr zuvor waren es über 50. Auch bei Mietwohnungen sieht die Situation deutlich entspannter aus. Dort gibt es rund 1,5 Interessenten pro Inserat, im Schnitt sind jeden Monat rund 50 Wohnungen zur Miete ausgeschrieben.

Junge Familie auf Haussuche

Ein Häuschen mit Garten – das wünscht sich auch Familie Kellerhals. Die junge Familie ist seit zwei Jahren auf Haussuche. «Wir sind hier aufgewachsen und möchten, dass auch unser Sohn hier gross wird. Lenzburg ist eine charmante Kleinstadt, die alles hat, was man zum Leben braucht», sagt Nicolas Kellerhals.

Schön soll es sein, aber nicht zu gross. Um die 100 bis 150 Quadratmeter Wohnfläche wären schon reichlich, dazu ein Stückchen Grün. Wenn Nicolas Kellerhals und seine Frau an ein Haus denken, dann fallen ihnen nicht zuerst Dinge wie raumhohe Fenster, eine Küche mit Kochinsel oder so etwas herrlich Grosszügiges wie ein begehbarer Kleiderschrank ein. Sie träumen von einem Ort, an dem ihre Familie zu Hause sein wird, ihr Leben lebt.

«Wir suchen auf allen gängigen Immobilienportalen und verteilen regelmässig Flyer, um auf unsere Haussuche aufmerksam zu machen», erklärt der Familienvater und ergänzt: «Es muss nicht mal ein Haus sein. Auch eine Eigentumswohnung mit Garten wäre schön. Wir hoffen einfach, dass wir eines Tages unseren Traum vom Eigenheim leben können.»

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