Chlausmärt unter Coronabedingungen

Brauchtum Weltexklusiv besucht der Samichlaus die Kinder traditionsbewusster Eltern in der Region Lenzburg nicht am 6. Dezember, sondern am zweiten Dezember-Donnerstag. Gleichentags feiert das Städtchen den Chlausmärt – heuer mit Einschränkungen.

Stimmungsvoll im Schein der Lichter: Chlausmärt am Abend auf der Rathausgasse. Foto: Fritz Thut

Stimmungsvoll im Schein der Lichter: Chlausmärt am Abend auf der Rathausgasse. Foto: Fritz Thut

Einschränkung: Für den Chlausmärt 2021, hier die Poststrasse, galt Maskenpflicht. Foto: Fritz Thut

Einschränkung: Für den Chlausmärt 2021, hier die Poststrasse, galt Maskenpflicht. Foto: Fritz Thut

Mit dem schnellen Wachstum geht in Lenzburg die Tradition etwas verloren, dass hier der Samichlaus die Kinder nicht am globalen Chlausdatum, sondern am zweiten Donnerstag im Dezember besucht und mit Lob und Tadel respektive Mandarinen und Nüssen oder Rute bedacht.

Genau wie sich der rotgewandete Kinderfreund in Zeiten der Pandemie flexibel zeigt, werden auch weitere Elemente des speziellen Lenzburger Chlausdatums pragmatisch gehandhabt. Im Gegensatz zum Vorjahr wurde der Chlausmärt in den Altstadtgassen diesmal nicht abgesagt.

Ein Ja mit Einschränkungen

Nachdem schon verschiedene Märkte in der weiteren Region stattgefunden hatten, lag die grundsätzliche Einwilligung des Kantons vor, doch die Entscheidungsträger vor Ort waren angesichts der steigenden Fallzahlen verunsichert: Gewerbepolizei und Ammannamt waren je «50 zu 50», was zusammen immerhin ein 100-prozentiges Ja für die Durchführung ergab.

Dies freute sowohl Marktfahrer als auch die Besucher, für die allerdings eine generelle Maskenpflicht galt. Trotzdem wurde durch die Gassen geschlendert auf der Suche nach Geschenken oder Ideen dazu. Vor allem in den Abendstunden kam im Lichterschein eine schöne vorweihnachtliche Stimmung auf.

Absage an Kinder und Honoratioren

Zum Chlausmärt gehört auch die Chlausnacht davor. Hier wurde das Programm für die Schulkinder vorsorgliche zusammengestrichen: kein Fussballturnier, kein Hängen im «Tommasini».

Trotz diesen fehlenden Beschäftigungstherapien konnte Polizeichef Ferdi Bürgi am frühen Morgen Positives vermelden: «Dieser Umstand hätte wohlweislich von den Jugendlichen ‹ausgenützt› werden können. Umso mehr freut es mich, dass wir von Seiten Polizei keine negativen Vorkommnisse oder irgendwelche negative Ereignisse zu melden haben. Dafür ist allen Jugendlichen ein grosses Lob auszusprechen.»

Rund 60 Chlausklöpfer aus Lenzburg und Niederlenz begrüssten frühmorgens den Chlaustag und labten sich danach an Suppe und Punsch.

Nichts zu laben hatten die Gemeindeammänner und -schreiber des Bezirks: Ihr traditionelles Treffen im Burghaldenhaus hatte die Stadt kurzfristig abgesagt.

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