Busse mit Kameras statt Spiegel
Öffentlicher Verkehr Die Regionalbus Lenzburg AG (RBL) hat im Jubiläumsjahr vier neue Busse in Betrieb genommen. Besonderes Merkmal: Die grossen Aussenspiegel fehlen.
In diesem Jahr konnte die RBL ihr 50-Jahr-Jubiläum feiern. Oder besser: hätte feiern wollen. Die geplanten Festivitäten im Frühsommer fielen der Coronapandemie zum Opfer. Und niemand weiss, ob und allenfalls wann die Feier nachgeholt wird.
Grund zur Freude gab es gleichwohl: Vor wenigen Wochen wurde das letzte von vier neuen Fahrzeugen in Betrieb genommen. Mit dem Quartett werden einerseits ausgemusterte Busse ersetzt und andererseits die Flotte um ein Ersatzfahrzeug auf 28 Einheiten aufgestockt. Zu den Ausgemusterten gehört auch der 2007 in Betrieb genommene Hybridbus. «Die Hybrid-Geschichte beim RBL ist damit abgeschlossen», so Geschäftsführer René Bossard.
Aus polnischer Produktion
Auf lange Sicht bewährte sich das Hybridfahrzeug im Kursbetrieb nicht, vor allem weil die Dieselantriebe immer sauberer und effizienter wurden. Für die Anschaffung der vier neuen Busse prüfte man erstmals seit Jahren wieder drei verschiedene Offerten. Und wurde dem bisherigen Standardlieferanten Mercedes untreu. «Solaris konnte uns verschiedene technische Tools wie etwa Abstandswarner anbieten, die die andern noch nicht haben», so Bossard.
So verkehren in der Region nun vier Busse aus polnischer Produktion. Ihr auffälligstes Merkmal: An die Stelle der grossen Seitenspiegel sind unscheinbare Kameras getreten. Die Chauffeure sehen nun auf Monitoren, was im und rund um ihren Bus passiert. Pro Jahr gehen mehrere Spiegel kaputt und der Ersatz ist ein grosser Ausgabeposten bei den RBL: Ein Spiegel kostet über 1000 Franken.