Blick nach China und eine kleine Fräsmaschine
Lebensraum Unter dem Titel «Denkwerkstatt» veranstaltet der Gemeindeverband Lebensraum Lenzburg-Seetal (LLS) interessante Morgentreffen in der Berufsschule. Diesmal gabs einen Vortrag über KMU-Expansion nach China und eine Fräsdemonstration.
Angedacht war eine Serie mit lockeren «Denkwerkstatt»-Veranstaltungen alle paar Monate. «Lange, nämlich fast ein Jahr, ist es her seit dem letzten Event», zollte Markus Schenk, Leiter Standortförderung beim LLS, dem «umständlichen Jahr» Tribut.
Nun, bei der zweiten Auflage der «Denkwerkstatt» mit jeweils zwei Powerreferaten, hielt sich der Publikumszuspruch in engen Grenzen. Dabei war morgens um halb acht nicht nur die Zeit ideal, um Interessantes zu vernehmen, sondern bot sich danach Gelegenheit zum Austausch bei Kaffee und Gipfeli.
«Ohne China läuft nichts»
Urs W. Berner, CEO der Rupperswiler Werkzeugmaschinenfirma Urma AG, stellte nicht nur kurz seine Firma vor, sondern schilderte «Chancen und Risiken eines Schweizer KMU in China». Urma ist Bohrungsspezialist («Wir machen nur Löcher», so Berner), erzielt 94 Prozent Umsatz im Export, beschäftigt in Rupperswil rund 100 Mitarbeiter mit einem Altersdurchschnitt von 34 Jahren. «Wir haben keine Rekrutierungsprobleme», so der CEO.
«Ohne China läuft in unserer Branche nichts.» Ausgehend von dieser Erkenntnis verwies Urs W. Berner auf die zwingende Notwendigkeit, sich in der zweitgrössten Volkswirtschaft den örtlichen Gepflogenheiten anzupassen: «Man muss genau hinhören und hinschauen.» Das Geschäft in und mit China sei in den letzten Jahren «massiv härter geworden»: «Man muss ein grösseres Risiko eingehen und auch wir müssen dabei hart an die Schmerzgrenze gehen.»
Handfester wurde es im zweiten Teil, als Berufsschullehrer Thomas Schelker eine Mini-CNC-Fräsmaschine vorstellte, mit der man fern einer Werkstatt präzise Holzbearbeitungen vornehmen kann: «Dieses Shaper-Tool hat in der Branche eingeschlagen wie eine Bombe», lobte er das aus den USA importierte Gerät.