Begleitung von Flüchtlingen

Als Pilot und Co-Pilot unterwegs: Eine Frau aus Eritrea und Caroline Boeriis. Foto: zvg
Als Pilot und Co-Pilot unterwegs: Eine Frau aus Eritrea und Caroline Boeriis. Foto: zvg

Engagement: Beim Mentoringprojekt Co-Pilot von Caritas Aargau werden Flüchtlinge von Freiwilligen ein Jahr lang begleitet. Seit gut einem halben Jahr ist Caroline Boeriis als Co-Pilotin unterwegs.

Die grosse Flüchtlingskrise gab bei mir den Ausschlag, mich zu diesem Thema zu engagieren. Aus diesem Grund habe ich im letzten Herbst einen Infoabend der Caritas Aargau besucht, bei dem das Projekt Co-Pilot vorgestellt wurde», sagt Caroline Boeriis aus Lenzburg. Das Konzept überzeugte sie und sie nahm an zwei weiteren Einführungsabenden teil. Danach konnten sich die Freiwilligen und Flüchtlinge am «Matching Day» kennenlernen. 

Bereits im Vorfeld durfte die 29-Jährige wählen, ob sie gerne eine Frau, einen Mann oder eine Familie begleiten möchte. «Themen wie Deutschkenntnisse verbessern, wie genau funktioniert das mit der Krankenkasse, aber auch Arbeits- und Wohnungssuche behandeln wir», sagt Boeriis, die eine Frau aus Eritrea betreut. Es sei eine schöne, befriedigende, aber auch anspruchsvolle Freiwilligenarbeit. 

«Die Erwartungen, schnell und gut helfen zu können, musste ich für mich persönlich herunterschrauben. Alles braucht seine Zeit», zieht Boeriis eine erste Bilanz. Alle zwei Wochen, bei Bedarf auch häufiger, treffen sich die beiden zum Austausch. Diese Gespräche würden sehr geschätzt. «Allerdings musste ich lernen, mich abzugrenzen, da man ja das Schicksal der Flüchtlinge intensiv mitbekommt.» Vom Projekt ist sie nach wie vor überzeugt und könnte sich vorstellen, sich nach einer Pause wiederum zu engagieren – ob als Co-Pilot oder auch anderweitig.

Weitere Freiwillige gesucht

Vieles ist in der Schweiz anders: die Sprache, die Umgangsformen, das Schulsystem, die Arbeitswelt, Bräuche oder Freizeitmöglichkeiten. Für Flüchtlinge ist dies eine grosse Herausforderung, sich in ihrem neuen Umfeld zurechtzufinden. Mit dem Projekt Co-Pilot werden Frauen, Männer und Familien angesprochen, die bereits etwas Deutsch sprechen und eine Perspektive für einen längerfristigen Verbleib in der Schweiz haben. 

Sie sind die Piloten, wählen das Thema – etwa öffentlicher Verkehr – und werden dabei von Co-Piloten wie etwa Caroline Boeriis unterstützt. Die Freiwilligen erhalten für diese Aufgabe von Caritas Aargau eine Einführung, Weiterbildung und eine Ansprechperson für allfällige Turbulenzen. Anmeldung bis 8. Juni bei Isabelle Odermatt unter io@caritas-aargau.ch oder www.caritas-aargau.ch.

Weitere Artikel zu «Stadt Lenzburg», die sie interessieren könnten

Stadt Lenzburg23.04.2025

Lenzburgerinnen starten ins NLA-Abenteuer

Tennis Am ersten Maiwochenende beginnt traditionellerweise die neue Interclubsaison. Höchste Zeit, einen Blick auf die Ausgangslage in der Region…

Stadt Lenzburg23.04.2025

Erinnerungen sammeln

Lokalhistorie Wer erinnert sich nicht gerne an früher, als Oma und Opa aus ihren Fotoalben von Anno dazumal erzählten? Um das Geschichte(n)sammeln…
Stadt Lenzburg23.04.2025

5. Generalversammlung: Einblick in neue Räume und bewährte Vereinsarbeit

Verein Tagesschule Kurz vor den Frühlingsferien lud der Verein Tagesschule Lenzburg zur 5. Generalversammlung ein.