Badmeister Hübscher und die Zecken
Badi Walkematt Als Badmeister kümmert sich Christof Hübscher um die Sicherheit und den Badespass der Gäste. Sein Alltag hat viele schöne, aber auch schwierige Seiten.
Seit 23 Jahren ist Christof Hübscher Badmeister im Schwimmbad Lenzburg und stellt sicher, dass die badefreudigen Gäste einen sorglosen Badi-Besuch geniessen können. Er erzählt von seinem Alltag als Badmeister, den schönen und schwierigen Seiten des Berufes, der Wichtigkeit von Pflastern und unerwarteten krabbeligen Gefahren in städtischen Schwimmbädern.
Mit steigenden Temperaturen werden auch die Badis wieder voller – mit wasserfreudigen Badbesuchern, aber auch mit unscheinbaren Gefahren wie Sonnenbränden und Zeckenstichen. Diese jährliche Entwicklung begleitet Christof Hübscher bereits seit 23 Jahren. «Als Bademeister ist es besonders wichtig, Menschen zu mögen.» Oberstes Gebot aller Badmeister sei zudem die Ordentlichkeit: «Das ist mir persönlich ebenfalls sehr wichtig.»
Besonders schön findet Hübscher, wenn junge Eltern, die bereits als Kinder regelmässig in die Badi kamen, heute mit ihren eigenen Kindern das Schwimmbad besuchen. «So pflege ich ein Leben lang mit ausgewählten Personen Kontakt und sehe, wie sie vom Planschbecken zum Sprungturm und wieder zum Planschbecken mit ihren eigenen Kindern wechseln.»
Toleranzschwelle in der Badi sinkt
Im Badmeister-Alltag gebe es aber auch herausfordernde Momente. «So viele verschiedene Leute auf engem Raum – das braucht viel Toleranz.» Doch diese habe in den letzten Jahren abgenommen. «Menschen kommen in die Badi und wollen nicht nass werden. Das kann zu Konflikten führen.» Die Bedürfnisse aller Besucher unter einen Hut zu bringen, sei eine tägliche Herausforderung.
Ein Verbandskoffer, ein Insektenspray und eine Menge Pflaster
«Selbstverständlich gibt es auch kleinere Missgeschicke und Unfälle.» Diese liessen sich jedoch meistens mit einem Pflaster lösen. «Deshalb muss man als Badmeister gut Pflästerli schneiden können», so Hübscher. Bei Badi-Unfällen immer mit dabei ist der Badi-Verbandskoffer. Besonders viel zum Einsatz kommen neben Pflastern Desinfektionsmittel und Mittel bei Insektenstichen. Potenzielle Risiken lauern in der Badi nicht nur im Wasser. Auch in Stadtbadis finden sich viele stechfreudige Insekten und Spinnentiere. Dabei geht neben Wespen, Bienen und Mücken oftmals die Zecke vergessen. «Wir führen zwar keine Statistik, aber ich gehe von sicher 10 Zeckenstichen in jeder Badi-Saison aus. Dabei finde ich frische Zecken, aber auch solche, die schon länger am Körper sind». Die Zecken entfernt Hübscher jeweils behutsam mit einer Pinzette. Der Stich wird mit einem Stift umkreist, damit dessen Entwicklung beobachtet werden kann. Ist die Entfernung vor Ort nicht möglich, schickt der Badmeister Betroffene zum Arzt. Ebenfalls einen Arzt aufzusuchen empfiehlt er, wenn die betroffene Stelle anschwillt oder rot wird.
Tipps für den nächsten Badi-Besuch
Für den perfekten Besuch in der Badi brauche es nicht vieles, so Christof Hübscher: Wichtig sei der Sonnenschutz: also im Schatten bleiben, Sonnencreme nutzen, einen Hut tragen und genügend Wasser trinken. Nebst Zeit und Toleranz solle man selbstverständlich auch gute Laune mitbringen, um den Sommertag zu geniessen. «Ein Insektenspray kann nicht schaden», fügt er hinzu und rät ausserdem, sich und die Kinder nach dem Badi-Besuch gründlich nach Zeckenstichen abzusuchen.(pd)
Weitere Informationen zum Schutz vor Zecken auf www.zecken-stich.ch