Aufgaben, Probleme, Ansätze und viel weitere Arbeit
Entwicklung Zwei Tage lang verwandelte sich die Bleicherain-Aula in eine grosse Denkfabrik. Am «Smart Regio Lab» suchten rund 50 Personen nach Lösungen für Herausforderungen der Region.
Im letzten Jahr hiess die Veranstaltung noch «Smart City Lab», wurde virtuell ausgetragen und war geografisch auf die Stadt Lenzburg beschränkt. Nun, mit dem Gemeindeverband Lebensraum Lenzburg-Seetal (LLS) als Mitträger und als «Smart Regio Lab», wurde der abgedeckte Raum grösser und die zu behandelnden Herausforderungen (im Slang «Challenges» genannt) vielfältiger.
Es geht darum, zu definierten Themenfeldern in heterogen zusammengesetzten Gruppen neue, vorwiegend digital-basierte Lösungsansätze zu eruieren und zu diskutieren.
Durch die geografische und thematische Öffnung versprach sich Stadtammann und LLS-Präsident Daniel Mosimann mehr Impulse: «Im letzten Jahr wurde das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft. Mit der Ausdehnung auf ein Gebiet mit rund 70000 Einwohnern erwarte ich einen grösseren Ideentopf», so Mosimann bei seiner Begrüssung am Freitagmorgen.
Nachdem die Gruppenarbeiten im letzten Jahr nur per Bildschirm erfolgen konnten, könne man nun «die Köpfe wieder wirklich zusammenstecken». Die besten Ideen, so zeigte sich Mosimann überzeugt, entstehen eh beim informellen «Austausch beim Warten vor der Kaffeemaschine».
«Leuchtturm der Digitalisierung»
Vor der Challenge-Präsentation erklärte André Golliez von der organisierenden Firma Opendata.ch einige Spielregeln: «Es geht darum, verschiedene Sachen auszuprobieren.» Das Smart Lab bezeichnete er als «Katalysator» von digitalen Lösungen. Ziel sei es, «die Region Lenzburg zu einem Leuchtturm der Digitalisierung zu machen».
Ob diese Vorgabe schon nach zwei Citelligent-Fachtagungen und zwei Smart-Lab-Veranstaltungen erreicht ist, darf offen bleiben. Immerhin wurde zwei Tage lang intensiv nach Lösungen für die gestellten Probleme gesucht.
Die Aula verwandelte sich in eine veritable Denkwerkstatt: Rund um mit Computern und Monitoren überstellten Tischen suchten bunte Personengruppen nach Ansätzen für die Erledigung der gestellten Aufgaben.
«Es war eine Riesenfreude, die Energie und die Konzentration im Saal zu spüren», zog Moderatorin Maud Chatelet am Samstagnachmittag zufrieden Bilanz. Tatsächlich wurden in den Abschlusspräsentationen Ideen aufgezeigt, die nach Vertiefung rufen, ehe sie umgesetzt werden können.
Es braucht keine Hallwilersee-App
Eine Herausforderung war mit «Besucherlenkung Hallwilersee» überschrieben. Wie können die Ausflügler, die an schönen Sommertagen in Horden ins Naherholungsgebiet stürmen, gesteuert oder – noch besser – dosiert werden? Basierend auf bewährten Lenkungsmassnahmen in der Lübecker Bucht in Norddeutschland suchte man Lösungen und konnte dabei sogar auf mit speziellen Trackern erhobene Echtzeitbesucherzahlen zurückgreifen.
Erwartungsgemäss resultierte auch hier keine fertige Lösung. Immerhin wurde bei der Präsentation erklärt, dass keine neue Hallwilersee-App nötig ist: «Es braucht eine offene Struktur, um bestehende und neu erfasste Daten zu bündeln.» Der Kampf um die letzten freien Parkplätze in Wildwestmanier im nächsten Sommer ist damit natürlich noch nicht verhindert. Doch dazu folgen nun, wie zu vielen andern Challenges, weitere Gespräche der direkt Beteiligten.