Auf den Hund gekommen

Leseförderung Die Lenzburgerin Corinne Pasche hat mit ihrer Hündin Mina die Ausbildung zum Lesehund absolviert: Sie ist mit ihr regelmässig in der Stadtbibliothek anzutreffen.

Ein gutes Team: Corinne Pasche und ihre Hündin Mina.Foto: Romi Schmid

Ein gutes Team: Corinne Pasche und ihre Hündin Mina.Foto: Romi Schmid

Lieb, geduldig und kinderfreundlich: Mina ist ein ausgebildeter Lesehund.Foto: Romi Schmid

Lieb, geduldig und kinderfreundlich: Mina ist ein ausgebildeter Lesehund.Foto: Romi Schmid

Liest Mina gern vor: Rohat Eren.Foto: Romi Schmid

Liest Mina gern vor: Rohat Eren.Foto: Romi Schmid

Braune treue Augen, kurzes weiches Fell und ein farbiges Halsband: Seit April hat die Stadtbibliothek Lenzburg einen Lesehund. Mina, eine fast zweijährige Hundedame, hilft und unterstützt Kinder beim Lesen in der Stadtbibliothek Lenzburg.

So wie an diesem Dienstagnachmittag Rohat Eren. Normalerweise liest er nicht so gern, aber mit Mina, da ist es etwas anderes. Zögerlich beginnt er, die ersten Zeilen zu lesen, wird immer flüssiger. Zwischendurch wendet er sich der Hündin zu, die sich vor seine Füsse gelegt hat, streichelt und krault sie. Dass die Hündin geduldig neben ihm liegt, ist ein pädagogisches Konzept: Sie korrigiert nicht, ist geduldig und lacht nicht über Fehler.

Leseförderung auf vier Pfoten

Ihre ersten aufregenden Arbeitstage hat die Labradorhündin schon sehr gut gemeistert, berichtet ihr zweibeiniges Frauchen Corinne Pasche. Die Lenzburgerin hat mit ihrer Hündin vergangenen Herbst die Ausbildung «Lesehund» absolviert und ist seit den Frühlingsferien in Zusammenarbeit mit der Regionalschule Lenzburg im Einsatz in der Stadtbibliothek Lenzburg. «Lesen fördern liegt mir am Herzen», erklärt sie. «Die Kinder haben schnell Kontakt zu Mina gefunden und dürfen ihr zwischendurch auch mal ein Hundeguetzli füttern oder ein Kunststück mit ihr üben, das stärkt die Bindung.» Wie gerne ihre Hündin Kinder mag und wie beruhigend sie auf Kinder wirken kann, entdeckte Corinne Pasche schon früh bei ihren eigenen Kindern. «Ich hörte von der Ausbildung zum Lesehund im Therapiehund-Zentrum Schweiz und entschloss mich, diesen Weg mit Mina zu gehen», erinnert sie sich.

Dabei eignet sich nicht jeder Hund als Lesehund: Er sollte freundlich und kinderlieb sein, eine hohe Reizschwelle haben. Und er sollte zwar neugierig sein, aber auch so entspannt und ausgeglichen, dass er eine Stunde ruhig liegen bleibt.

Ein Hund kritisiert nicht

Die Idee, Hunde einzusetzen, um Kindern das Lesenlernen zu erleichtern, stammt ursprünglich aus den USA. Mit den Hunden sollen Kinder mit einer Leseschwäche ihre Hemmungen und Ängste überwinden und allenfalls loslassen können. Hierzulande werden Lesehunde unter anderem im Therapiehunde-Zentrum Schweiz ausgebildet. Laut Untersuchungen und Erfahrungen des Zentrums senkt der Einsatz eines Lesehundes Stress und Leistungsdruck der Kinder. Der Hund hört unvoreingenommen zu, ohne Kritik und Unterbrechung. Der Lesehund nehme so «positiven Einfluss auf den Lernprozess und das Lernklima». Zurzeit sind auf der Website von Lesehunde.ch 65 Lesehundeteams aufgeführt. Corinne Pasche und Hündin Mina sind eines davon. «Die Arbeit macht Mina und natürlich auch mir grosse Freude, auch wenn ich nur im Hintergrund bin», so Corinne Pasche.

Momentan sind noch Leseplätze verfügbar, gelesen wird jeweils am Dienstagnachmittag von 15.30 bis 16.30 Uhr. Das Angebot ist kostenlos und richtet sich an Schüler der 2. bis 5. Klasse. Mehr Infos erteilt Barbara Hediger, Stadtbibliothek Lenzburg, unter barbara.hediger@lenzburg.ch.

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