«Angesichts der Umstände bin ich mit dem Erfolg zufrieden»

Lenzburg «Geschlecht. Jetzt entdecken», die aktuelle Stapferhaus-Ausstellung, endet am nächsten Sonntag. Leiterin Sibylle Lichtensteiger zieht nach einer turbulenten Zeit Bilanz.

Hat gut lachen: Stapferhaus-Leiterin Sibylle Lichtensteiger in der zu Ende gehenden Ausstellung «Geschlecht. Jetzt entdecken». Foto: Britta Gut
Hat gut lachen: Stapferhaus-Leiterin Sibylle Lichtensteiger in der zu Ende gehenden Ausstellung «Geschlecht. Jetzt entdecken». Foto: Britta Gut

Im November 2020 begann die 13. Ausstellung der Institution Stapferhaus. Hier war die 13 tatsächlich eine Unglückszahl. Während «Fake. Die ganze Wahrheit» lediglich einen ordentlichen Streifschuss erhielt, litt «Geschlecht. Jetzt entdecken» massiv unter den behördlich verordneten Einschränkungen im Rahmen der Coronapandemie.

Immer wieder wurden Rahmenbedingungen verändert; von den Stapferhaus-Verantwortlichen war grosse Flexibilität gefordert. Die Verunsicherung bei den Besuchern war zeitweise sehr gross. Vor allem bei Erwachsenengruppen und Schulklassen gab es viele Stornierungen von Buchungen. Im letzten November wurde die Ausstellung um sieben Monate verlängert. Am nächsten Sonntag, 22. Mai, schliesst sie ihre Tore endgültig.

Nahezu 90000 Besucher

Stapferhaus-Leiterin Sibylle Lichtensteiger kann bereits jetzt eine erste Bilanz ziehen. Und die sieht sehr positiv aus. «Angesichts der Umstände bin ich mit dem Erfolg zufrieden», sagt sie am Telefon. Sie ist im Zug unterwegs ins deutsche Hygiene-Museum in Dresden. Hier feiert gerade die exportierte Ausstellung «Fake. Die ganze Wahrheit» gerade ihre erneute Vernissage.

Daheim in Lenzburg haben fast 90000 Besucher bereits die nächste Ausstellung gesehen. Der Andrang ist aktuell gross, doch das anstehende Projekt «Power Aargau» verhindert eine weitere Verlängerung. «Deshalb habe ich ein grosses weinendes Auge: Die aktuell guten Besucherzahlen zeigen, dass wir bei ‹Geschlecht› coronabedingt unser Potenzial nicht haben ausschöpfen können», so Lichtensteiger.

Tröstlich ist für die Leiterin nach der zweiten Ausstellung am neuen fixen Standort vis-à-vis dem Bahnhof immerhin, dass die hier behandelten Themen weiter bewirtschaftet werden können: «Die Workshops laufen weiter.» Das Hauptziel, in der Gesellschaft Dialoge anzuregen, wurde mit «Geschlecht» sehr gut erreicht. Sibylle Lichtensteiger: «Es gab diesmal so viele persönliche Gespräche mit Besuchern wie noch nie.» Das habe die Arbeit der Vermittler «äusserst anspruchsvoll» gemacht, was bis zu direkten Anfeindungen reichte.

Ebenfalls Diskussionsstoff birgt die nächste grosse Ausstellung. Am 20. Oktober startet «Natur»; in typischer Stapferhaus-Manier werden hier Fragen, die weit über Klima und Biodiversität hinausreichen, angeschnitten.

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