Wird Hessematt statt der Chilchmatt überbaut?
Leutwil Der Gemeinderat unterbreitet der Gemeindeversammlung vom 6. Juni einen Zusatzkredit von 40000 Franken, um die Revision der Ortsplanung fertigstellen zu können. Dazu sind noch zwei Nüsse zu knacken.

Die beiden Knacknüsse in Leutwil heissen Chilchmatt und Hessematt. Seit dem Frühling 2012 arbeitet das Ingenieurbüro Ackermann + Wernli AG, Aarau, am Gestaltungsplan Chilchmatt. Die öffentliche Auflage des umfangreichen Planwerks im September 2017 ergab trotz intensiven Gesprächen mit den Grundeigentümern und Info-Veranstaltungen ein ernüchterndes Resultat.
In Einwendungsverhandlungen gelang keine Einigung. Solange der Gestaltungsplan von der Gemeindeversammlung nicht beschlossen und vom Regierungsrat nicht genehmigt ist, kann an keinen Spatenstich für Strassen und Häuser gedacht werden. Die Planung Chilchmatt ist inzwischen vom Gemeinderat formell sistiert worden.
Das neue Wohnquartier Winterhalde präsentiert sich weitgehend überbaut. Nun gilt es, mit einer anderen Strategie weiterhin für eine kontinuierliche Entwicklung des Dorfes zu sorgen. «Der Gemeinderat Leutwil hat daher beschlossen, auf die Dorfzone Chilchmatt zu verzichten und dafür eine Kompensation im Gebiet Hessematt anzustreben», kann der Einladung zur Gemeindeversammlung vom 6. Juni entnommen werden.
Zusatzkredit von 40000 Franken
Im Rahmen der laufenden Ortsplanungsrevision soll die Machbarkeit einer Bauzone in der Hessematt geprüft werden. Die Lage unterhalb der Kirche besticht ebenso wie die Chilchmatt mit Vorzügen: Eine Wohnlage mitten im Zentrum neben der Kirche, dem Schulhaus, der Mehrzweckhalle, der Gemeindeverwaltung, der Bushaltestelle und dem Gasthof Linde. Als Sahnehäubchen kommen die Fernsicht in die Alpen und der Blick ins Seetal hinzu.
Ortsplaner Thomas Meier steht vor der Aufgabe, die Kompensationsfläche, das Fassungsvermögen, die Bauzonengrenze, die Zonenvorschriften und die Groberschliessung zu studieren. Doch die denkbare Kompensation Chilch- matt/Hessematt rechtfertigt die zusätzlichen 40000 Franken allein nicht. In der Einladung zur Gemeindeversammlung werden die vielschichtigen Gründe aufgeführt, warum der am 29. November 2013 bewilligte Verpflichtungskredit von 150000 Franken für die Revision der Ortsplanung nicht ausreicht.