Was «Die Tanten» vorhaben
Sarmenstorf Ein Verein, der junge Erwachsene in Krisensituationen unterstützt – einmalig, unbürokratisch, individuell. Doch «Die Tanten» bewirken viel mehr als diese Kürzestbeschreibung erklären kann. Für 2020 haben sie sich einiges einfallen lassen.
Den Anfang im Jahresprogramm von «Die Tanten» macht die Ausstellung «Im Moment», die bei «Nordlicht Interiors» in Fahrwangen zu sehen ist. Die Werke des ungarischen Künstlers Dénes Maróti entstanden 2019 im Rahmen der Konferenz PPLG (Play, Perform, Learn, Grow) in Thessaloniki.
Er verarbeitete besondere Eindrücke unmittelbar in malerischen Skizzen, für die er schnell trocknende Farben und Unterlagen verwendete. Mit seinen Abbildungen von Emotionen möchte er Betrachtende an eigene Gefühlsmomente erinnern.
Josefine Krumm, Mitbegründerin von «Die Tanten», strahlt bei dem Rundgang durch «Nordlicht Interiors». «Manchmal ist das Leben einfach fantastisch. Bevor ich Dénes Maróti traf, habe ich während eines Theatertrainings seine Frau kennengelernt. Wir haben uns so gut verstanden, das eins zum anderen kam.» Weil es sich um ad hoc entstandene Werke Marótis handle, habe man von der Fiumano Clase Gallery in London die Erlaubnis für Ausstellung und Verkauf bekommen. «Und 10 Prozent des Erlöses fliesst in die Kasse der ‹Tanten›.»
Bezahlen für Zeit
Um die Kunst der Gastfreundschaft dreht sich eine Aktivität im Herbst. «Wir werden mit einer besonderen Version des «Café Zifferblatt» am Theaterprojekt «Grabenstorf» in Sarmenstorf vertreten sein. In diesem Lokal würde nicht für Speisen und Getränke, sondern für die vor Ort verbrachte Zeit bezahlt. «Ausserdem graben wir Tanten aus», fügt Josefine Krumm mit einem Schmunzeln hinzu. «Wir zeigen Fotos und ergänzen diese jeweils durch einen Satz, der Nichte oder Neffe mit seiner Verwandten verbindet.»
Parallel gäbe es weiterhin die Angebote «Schönheit beginnt in deinem Kopf», «Schlaf.Gut.Wichtig» und «Tanten go digital». «Nicht zu vergessen unsere Modenschau – ein Event, bei dem unter anderem individuelle Pulswärmer ins Scheinwerferlicht gerückt werden.
«Eine Sorge weniger»
Was mit Einnahmen, Spenden und Mitgliederbeiträgen geschieht, entscheiden «Die Tanten», wann immer Not am Mensch ist. «Heute habe ich einer jungen Frau mitteilen können, dass wir die Kosten für ihr Strecken-Abo übernehmen. So kommt sie zur Schule.» Josefine Krumm lächelt: «Eine Sorge weniger im Moment, kann die Veränderung für die Zukunft bringen.»
Internet: www.die-tanten.ch