Von Folk bis Kabarett: Bettwil setzt auf Kultur für alle

Bettwil Die am höchsten gelegene Gemeinde des Kantons Aargau ist vielleicht nicht besonders gross, doch mit ihren vielfältigen Veranstaltungen zieht Bettwil sogar Gäste aus der Umgebung an. Verantwortlich dafür ist auch die engagierte Kulturkommission.

In Bettwil gehören (von links nach rechts) Marc Evangelista, Dominique Hoffmann, Luzia Keusch und Stephan Amstad zur Kulturkommission.Foto: Verena Schmidtke

Rege Betriebsamkeit herrscht am Samstagabend in der Bettmeler Mehrzweckhalle. An diesem Abend tritt dort die Celtic-Folk-Gruppe Bogroad auf: Kurz nach Beginn des Einlasses strömen kontinuierlich gut gelaunte Besucherinnen und Besucher in die Halle. Ebenfalls mit fröhlichen Gesichtern behalten Luzia Keusch, Dominique Hoffmann, Marc Evangelista und Stephan Amstad sowie weitere Helfende den Überblick über den kleinen Ansturm.

«In dieser Zusammensetzung sind wir etwa seit fünf Jahren in der Kulturkommission», meint deren Präsident Stephan Amstad, nachdem sie zusammen ein bisschen überlegt haben. Dominique Hoffmann fügt hinzu: «Wir werden ja von der Gemeinde eingesetzt und haben bestimmte Anlässe, für die wir zuständig sind.» Zu diesen zählen beispielsweise das Bettwiler Fäscht, die Fyrobeträffs, der Neujahrsapéro, der Neuzuzügeranlass und die Seniorenreise. Letztere sei sehr beliebt, freuen sich die Mitglieder der Kommission.

Feste Programmpunkte und weitere Anlässe

Neben den festen Programmpunkten möchte die Kommission weitere Veranstaltungen aufbieten, bei denen nach Möglichkeit für jeden etwas dabei ist. Der Präsident dazu: «Die Gemeinde lässt uns da viel Spielraum, das ist sehr hilfreich. Ein oder zwei Anlässe versuchen wir pro Jahr zusätzlich zu den festen Terminen auf die Beine zu stellen.» So könnten Vorträge wie beispielsweise jener vom bekannten Freiämter Paracyclist Cornell Villiger organisiert werden. «Der Abend war auch sehr gut besucht», erinnert sich Marc Evangelista, «wir haben uns sehr über das Interesse gefreut.» Ein Anliegen ist es allen in der Kulturkommission, dass ihre Vorhaben im bezahlbaren Rahmen bleiben. Dominique Hoffmann erklärt: «Jeder ist willkommen, unsere Preise gestalten wir fair.» Auch Nachhaltigkeit sei ein Thema, betonen alle. «Für Getränke nehmen wir Gläser statt Wegwerfbecher», erläutert Amstad mit Blick auf die Bar. «Das ist ökologisch sinnvoll und es passt auch zu den Anlässen.» Lachend wirft seine Sitznachbarin Luzia Keusch ein, dass Marc Evangelista ein toller Barkeeper sei: «Je nach Veranstaltung kreiert er passende Cocktails. Für das Konzert heute gibt es ein grasgrünes Getränk.»

Das passt: Schliesslich tritt die Band Bogroad als passende Einstimmung auf den St. Patrick’s Day am 17. März auf. «Uns erschien der Samstag allerdings besser, da es am Wochenende für alle entspannter ist», so die Mitglieder der Kommission einhellig. Für den Abend haben sie die MZH in ein gemütliches Pub mit grünen Strahlern an den Wänden verwandelt. Einladend wirken die Tische mit grünen Servietten und Kerzenlicht, nicht fehlen dürfen natürlich die Kleeblätter. Im Hintergrund lockt die Bar mit Guinness, während der Duft nach frischem Popcorn durch den Raum zieht. Evangelista erzählt, dass er die Folk-Gruppe bereits kannte und anfragte, ob sie in Bettwil auftreten möchten.

Auch Luzia Keusch hat immer wieder Ideen für Anlässe. «Manchmal muss man einfach den Mut aufbringen und anfragen», teilt sie lächelnd mit. Und oft ergebe sich daraus überraschend etwas. «Am 13. September wird Regula Esposito aka Helga Schneider hier auftreten», informiert Keusch, «auf den Abend sind wir schon alle sehr gespannt.» Bis zu 250 Personen könnten in der MZH Platz finden. «Für das Konzert von Bogroad hatten wir letzte Woche 50 Tickets verkauft», merkt Stephan Amstad an, «und plötzlich zog es an, bis jetzt waren es 140.» Die Mitglieder der Kulturkommission möchten sich für die grosse Unterstützung der Bevölkerung bedanken: «Hier im Ort herrscht ein wirklich gutes Miteinander und wir freuen uns, wenn wir mit unserem Einsatz etwas zurückgeben können.»

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