Über «Goldigi Söiblootere» freut sich heuer Priska Meier

Sarmenstorf Die Fasnacht in Sarmenstorf wäre nicht komplett ohne ihre bunten Rituale. Kaum war der neue Zunftmeister bekannt, sorgte die nächste grosse Frage für Spannung: Wer wird mit der «Goldige Söiblootere» geehrt? Die besondere Auszeichnung geht an jene, die Fasnacht mit Herzblut leben.

Die «Goldigi Söiblootere» ging dieses Jahr an Priska Meier.Foto: Verena Schmidtke

Ungläubig schaut Priska Meier aus der Haustür, davor haben sich leise miteinander flüsternd und kichernd die Mitglieder der «Goldige Söiblootere» versammelt. Unverkennbar wegen ihrer bunten Kappen. «Nein, das gibt es doch nicht», ruft die Geehrte erstaunt und zugleich gerührt aus, als Hans Melliger ihr die vergoldeten Schweineblasen überreicht. Es folgen Umarmungen und Glückwünsche. Wenig später im Wohnzimmer kann Priska Meier es immer noch nicht fassen: «Also damit habe ich wirklich nicht gerechnet.»

Mittlerweile hat Balz Saxer ihr ein liebevoll gestaltetes Plakat gereicht, welches die Ausgezeichnete in zahlreichen Verkleidungen an verschiedenen Fasnachten zeigt. «Das hätte ich nie erwartet», sagt sie lachend. Ihre Familie gesteht amüsiert, dass sie alle eingeweiht waren. Die Freunde Lea und Peter Zeugin lockten Priska Meier gekonnt in die Falle. «Eigentlich war doch für heute ein gemütlicher Jassabend geplant», sagt Meier, während sie die Karten wegräumt. Als besondere Überraschung betritt nun auch noch ihre Mutter Berta den Raum. Natürlich perfekt fasnächtlich – mit Zopfperücke und Sonnenbrille gewandet. Besser kann so eine Verleihung gar nicht laufen. Sehr glücklich über die Neue im Club der «Goldige Söiblootere» ist Sandra Joho. Während sie Priska umarmt, ruft sie: «Endlich, endlich ist eine weitere Frau mit dabei!» Später erinnert sie an einige lustige gemeinsame Fasnachten.

Selbst ein Gipsbein hält sie nicht auf

Laut dem Sarmenstorfer Fasnachtskalender kommt Priska Meier von einem Bauernhof in Herrlisberg im Kanton Luzern. Für die Fasnacht begeistert sie sich von klein auf. «Dass die Freiämter aber auch Fasnacht machen können, erfuhr sie spätestens nach der Heirat mit Malermeister Andy Meier im Jahre 1999», schreiben Balz Saxer und Hans Melliger. Verraten wird auch, dass ihr Übername «Tiger» ist. Bei den Heuröpfel-Guggern war sie lange aktiv dabei – ob in einer Clique, mit ihren beiden Kindern oder allein, aus der Sarmenstorfer Fasnacht ist Meier einfach nicht mehr wegzudenken. In seiner Laudatio beschreibt Saxer die Ausgezeichnete folgendermassen: «Ob als Einzelnomere oder zäme met de Fröschewinkler onderwägs, a de Fasnacht zeigt sie’s allne, als Totechopf, Stinktier oder au als Häx.» Selbst ein eingegipstes Bein halte Priska Meier keinesfalls davon ab, ordentlich mitzufeiern. «Eifach es Alpechalb», stellt der SaFaKa beeindruckt fest.

Die mittlerweile fest etablierte Vergabe der «Goldige Söiblootere» hat sich aus dem Sarmenstorfer Fasnachtskalender heraus entwickelt, berichten Balz Saxer und Hans Melliger: «Diese geht immer an Personen, die sehr engagiert in der Dorffasnacht sind.» Erster Preisträger war der inzwischen leider verstorbene Schnyderli Toni. Ihm zu Ehren tragen sämtliche Ausgezeichneten die von ihm gestrickten Kappen. Rechtzeitig vor dem bunten Treiben begibt sich die Söiblootere Academy in Klausur, um über die Ehrungen zu entscheiden. Sobald es heisst «Habemus Söiblootere», steigt sogar weisser Rauch im Dorf auf – und das Rätselraten beginnt.

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