Startschuss fürs «Autostöpple 4.0»

Seetal Just ennet der Grenze, im Luzerner Aesch, fand der offizielle Startschuss von Taxito Seetal statt. Ständerat Damian Müller lobte das grenzübergreifende Mitfahrsystem als «reizvolles Angebot».

Anstossen auf das grenzübergreifende Projekt: Taxito-Seetal-Koordinatorin Gabi Lauper Richner und Ständerat Damian Müller. Foto: Fritz Thut

Anstossen auf das grenzübergreifende Projekt: Taxito-Seetal-Koordinatorin Gabi Lauper Richner und Ständerat Damian Müller. Foto: Fritz Thut

Elf Standorte in zwei Kantonen: Das Netz von Taxito Seetal. Foto: zvg

Elf Standorte in zwei Kantonen: Das Netz von Taxito Seetal. Foto: zvg

Im Seetal ist die Kantonsgrenze zwischen Luzern und dem Aargau nicht zu sehen, aber in vielen Bereichen zu spüren. Mit Ausnahme der Seetalbahn am linken Hallwilerseeufer auch im öffentlichen Verkehr (öV). Am rechten Ufer sind die Gemeinden zwar einander freundschaftlich verbunden, indes fehlt eine direkte Verbindung, wenn man keine individuelle Fahrgelegenheit hat.

Zum Auftakt der Startveranstaltung von Taxito Seetal schilderte Koordinatorin Gabi Lauper Richner als Präsidentin der Begleitgruppe Kantonsübergreifende Zusammenarbeit im Seetal (KEK Seetal) diese Ausgangslage. Verschiedentlich hatte es Anläufe gegeben, hier konkret kantonsübergreifend Verbindungen herzustellen: «Doch die angedachte Busverbindung hatte ein zu grosses finanzielles Risiko.»

«Ein erster Meilenstein»

Taxito Seetal sei nun «eine öV-nahe Alternative», so Lauper. Und der Aescher Gemeindepräsident Christian Budmiger feierte den Start als «ersten Meilenstein».An elf Standorten in den Gemeinden Aesch, Bettwil, Buttwil, Fahrwangen, Hitzkirch (Dorf, Gelfingen, Mosen), Hochdorf, Meisterschwanden, Muri und Schongau kann man per SMS-Nachricht ein Fahrziel anzeigen lassen.

Autofahrer sehen die Wunschdestination, können bei Übereinstimmung anhalten und den Gast mitnehmen. Für den Fahrgast fallen Kosten von 2.90 Franken (via Handy belastet) an; dem Fahrer wird ein Franken gutgeschrieben.

Für Martin Beutler von der Taxito AG, die den Dienst schon in andern Regionen aufgebaut hat, ist es erfreulich, dass im Seetal nach fast vierjähriger Vorarbeit nun die dreijährige Einführungsphase gestartet werden konnte.

«Das Seetal wird besser»

Gastredner beim Taxito-Startschuss war der Hitzkircher FDP-Ständerat Damian Müller, der zuerst die Initiative lobte, etwas zur Verbesserung der Verbindungen beizutragen: «Die Schweizer sind ja ein gmögigs Völkchen. Aber in unserer Selbstzufriedenheit sehen wir zu oft, was alles schiefgehen könnte, und machen deshalb eher nichts.» Im Seetal habe früher zu oft der Kantönligeist eine Initiative verhindert.

Der Ständerat bezeichnete das Smartphone-basierte Mitfahrsystem als «Autostöpple 4.0». Statt dem Daumen wie früher sorge moderne Technik für die Verbindung von Gast und Fahrer.

Mitfahren in Privatautos habe es schon früher gegeben, teilweise mit politischer Dimension etwa während des Zweiten Weltkriegs in den USA oder in Paris während eines Metrostreiks in den Neunzigern. «Taxito ist nun ein reizvolles Angebot mit ökologischer und gesellschaftlicher Komponente», sagte Müller und verwies auf mögliche Bekannt- und Freundschaften, die solche Mitfahrten auslösen könnten. «Taxito wird die Welt nicht verändern, aber die Welt im Seetal etwas besser machen», so Müller.

Projektleiterin Gabi Lauper Richner rief die Bevölkerung zu reger Teilnahme auf: «Diese Chance gilt es zu packen.»

Weitere Artikel zu «Seetal-Lindenberg», die sie interessieren könnten

Seetal-Lindenberg20.11.2024

Seengen: Ammann und Vizeammann stehen nicht mehr zur Wahl

Seengen An der Gemeindeversammlung rückten die ordentlichen Geschäfte in den Hintergrund. Power-Duo Bruder und Lindenmann verkündete den Rücktritt…
Seetal-Lindenberg13.11.2024

Das «Schützi» wird regionaler: AZton als nächster Headliner

Fahrwangen Die Macher des Seetaler Musik-Open-Airs präsentieren das Programm der 24. Ausgabe vom 25. und 26. Juli 2025. Klar ist: Die Fans…
Seetal-Lindenberg13.11.2024

Verein «mitenand fürenand» beginnt mit seinem Projekt

Hallwil Es rumpelt und poltert in Hallwil. Wo früher Schiffsschrauben hergestellt wurden, entsteht ein visionäres Gewerbehaus mit integrativem…