Seengen: Ammann und Vizeammann stehen nicht mehr zur Wahl
Seengen An der Gemeindeversammlung rückten die ordentlichen Geschäfte in den Hintergrund. Power-Duo Bruder und Lindenmann verkündete den Rücktritt von der politischen Bühne in Seengen.
Am Freitagabend haben 144 der 3217 stimmberechtigten Personen mehrere wichtige Vorlagen genehmigt. Dazu gehören der Projektierungskredit von 35000 Franken für ein neues Infrastrukturgebäude im Brestenbergbad, der Kredit von 75000 Franken für die Erstellung eines kommunalen Gesamtplans Verkehr sowie ein Zusatzkredit von 90000 Franken für die Verlängerung des Pilotprojekts der Jugendarbeit um ein weiteres Jahr. Ebenso wurde die Erhöhung des Stellenplans der Gemeindeverwaltung beschlossen, die Einbürgerungen genehmigt, das Budget 2025 mit einem unveränderten Steuerfuss von 72 Prozent verabschiedet und der Projektierungskredit von 190000 Franken für die Sanierung des Burgturms genehmigt. So, das waren die Geschäfte. Denn was wohl den grössten Einfluss auf die Gemeinde Seengen haben wird, kam unter «Verschiedenes».
Jörg Bruder und Thomas Lindenmann treten kürzer
Was wohl im Anschluss an die Gemeindeversammlung am meisten zu sprechen gab, war die verkündete Demission von Gemeindeammann Jörg Bruder und Vizeammann Thomas Lindenmann. Sie machen die Amtsperiode fertig werden bei den nächsten Wahlen 2025 aber nicht mehr antreten. Ebenfalls im selben Jahr verlässt Gemeindeschreiber Hans Schlatter die Verwaltung nach über 30 Jahren.
Wer Bruder kennt, weiss auch um sein Pokerface. Tatsächlich aber merkte man es ihm an, dass er seinen Entscheid genauso ungern wie gern verkündete. Seengen liegt ihm am Herzen. Er bedankte sich bei der Bevölkerung, indem er es den Anwesenden zusprach, eine dankbare Einwohnerschaft zu sein. Seengen sei beliebt - nicht zuletzt wegen der Menschen. Die Gemeinderatsmitglieder Hannes Bopp, Susanne Rölli und Eli Wengenmaier werden bei den Gesamterneuerungswahlen im Herbst 2025 erneut zur Wahl stehen. Gemeindeammann Bruder erläuterte, dass die frühzeitige Bekanntgabe dieser Entscheidung bewusst gewählt wurde, um ausreichend Zeit für die Suche nach potenziellen neuen Kandidatinnen und Kandidaten zu ermöglichen.
«Nicht ganz einfach»
Gemeinderat Hannes Bopp meldete sich ebenfalls am Schluss der Versammlung. Die Situation an der Schule sei «nicht ganz einfach». Die schnelle Nachbesetzung der Stufenleitungen mit Nils Gottwald und Diana Sprenger zeigt, dass hier schnell und effektiv Lösungen gefunden wurden, was zur Stabilität beiträgt. Die unerwartete Kündigung von Gesamtschulleiter Raphael vom Berg nach nur einem Jahr wirft jedoch Fragen auf. Der Schritt, das Schulleitungsmodell unter Beizug der Fachhochschule zu eruieren, zeigt den Willen zu einer nachhaltigen Lösung. Entschieden worden sei in der Zwischenzeit, mit einem Co-Schulleitungsmodell mit drei gleichberechtigten Schulleitenden weiterzufahren. Obschon die Lage sich nicht von heute auf morgen beruhigen wird, sollen allfällige Abstriche nicht die Kinder betreffen.