Verein «mitenand fürenand» beginnt mit seinem Projekt

Hallwil Es rumpelt und poltert in Hallwil. Wo früher Schiffsschrauben hergestellt wurden, entsteht ein visionäres Gewerbehaus mit integrativem Auftrag.

Martina Hertig, Präsidentin, Sarah M. Deucher, Kassierin, und Thomas Sommer, Protokoll. Foto: rfb

Martina Hertig plant in Hallwil bis dato Einzigartiges: «Wir sind im Aufbau eines speziellen Projektes. Ein Gewerbehaus für integrative Menschen mit integrativen Menschen. Wir lassen eine neue Form von einer Zusammenarbeit entstehen.» Hertig ist die Präsidentin des Vereins «mitenand fürenand». Dieser will im Gebäude Therapieplätze, ein integratives Café, einen kleinen Laden und mehrere Räumlichkeiten für Gruppenbeschäftigungen bieten. Das Haus wird momentan umgebaut und soll schon im Dezember ein offenes Café und den Laden anbieten können.

Weiss, wovon sie spricht

Die Initiantin lebt mit einer Hirnverletzung. Nach einem Hirnstamminfarkt vor 3,5 Jahren hiess es in der Reha seitens der Physiotherapie: «Mobilisieren und stabilisieren können wir, alles Andere müssen Sie selber schauen.» «Da ich selbst seit Jahren therapeutisch unterwegs bin, wusste ich mir zu helfen.» Vielen Menschen gehe es aber anders. «Sie kennen diese Möglichkeiten nicht», meint Hertig. «Wir werden in diesem Haus die erwähnten Therapieformen den Menschen näherbringen, sei dies in Vorträgen, Informationsabenden, Trainings-/Therapiekursen vor Ort.»

Mischformen und diverse Beeinträchtigungen

In einem Schreiben an den Lenzburger Bezirks-Anzeiger ist auch die Rede von spezifischen Kursen und Angeboten für Menschen mit «jeglichen Behinderungen». Auf Nachfrage präzisiert Martina Hertig: «Mit jeglichen Behinderungen meine ich vor allem die nicht sichtbaren Beeinträchtigungen. Ich lebe mit einer Hirnverletzung, die sieht man nicht. Gleich ist es beispielsweise bei Gehörlosigkeit oder allgemein Hörbehinderungen, Sehbehinderungen, Autismus, Polyarthritis psychischen Beeinträchtigungen und vielen weiteren ‹unsichtbaren› Diagnosen, welche es unmöglich machen, in einer Arbeitswelt 100 Prozent Einsatz zu zeigen.» Ziel ist es, einen Ort zu kreieren, an dem der Mensch Mensch sein kann, ein Austausch möglich ist und jeder in seinem Tempo gefördert wird.

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