Spitex öffnet Türen – und zeigt sich digital und nah
Fahrwangen Am nationalen Spitex-Tag öffnete die Spitex Oberes Seetal ihren Standort in Fahrwangen für die Öffentlichkeit.
Unter dem diesjährigen Motto «Gute Pflege heisst Innovation» erhielten Besucherinnen und Besucher von 9 bis 16 Uhr einen Blick hinter die Kulissen der regionalen Non-Profit-Organisation – inklusive individueller Beratung.
Klein, aber stark im Miteinander
Die Spitex Oberes Seetal beschäftigt rund 30 Mitarbeitende und betreut Klientinnen und Klienten in den Gemeinden Bettwil, Fahrwangen, Meisterschwanden und Sarmenstorf. «Ich schätze das Familiäre. Wir sind klein und ländlich», sagt Geschäftsleiterin Cornelia Mächler. Während sie die operative Leitung innehat, ist Präsident Patrick Fischer für die strategische Ausrichtung zuständig. Er führt Gespräche mit Gemeinden, koordiniert die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und betont die klare Trennung zwischen operativer und strategischer Ebene. «Unsere Organisation ist sehr geschätzt und leistet einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt – gerade hier auf dem Land», so Fischer. «Wir ermöglichen es vielen Menschen, so lange wie möglich im eigenen Zuhause zu leben.»
Zwischen Rundgängen, Beratungen und Gesundheitschecks
Am Tag der offenen Tür fanden geführte Rundgänge durch die Räumlichkeiten statt. Beliebt war das Beratungszimmer, in dem Themen wie Inkontinenz, Patientenverfügung und Notrufuhr besprochen werden konnten. Kostenlose Blutzucker- und Blutdruckmessungen wurden in der «Znüniecke» durchgeführt. Das kleine Ambulatorium dient im Alltagsgeschäft für Pflegeleistungen wie Verbandwechsel vor Ort.
Mit Tablets zu mehr Effizienz
Ganz im Sinne des Veranstaltungsmottos «Innovation» spielt auch das Thema Digitalisierung eine zentrale Rolle. Seit Dezember arbeitet das Team mit einer elektronischen Einsatzplanung. Alle Mitarbeitenden sind mit Tablets ausgestattet, was den Zugriff auf Klientendaten erleichtert. Innovation zeigte sich auch vor dem Gemeinschaftsraum, der nicht nur für interne Sitzungen genutzt wird, sondern auch für Veranstaltungen der Wohnbau-Genossenschaft Oberes Seetal (WGOS): Eine WGOS-Bewohnerin sorgte als DJ für musikalische Unterhaltung – ausgestattet mit einer alten Jukebox und einem Tablet mit Spotify. Die Bewohnenden trugen zudem zum leiblichen Wohl bei: Es wurden Kuchen gebacken und am Buffet verkauft – ein schönes Beispiel für die gelebte Gemeinschaft. Insgesamt bietet die WGOS 16 altersgerechte Wohnungen für Menschen ab 60 Jahren, zwei Wohnungen sind derzeit frei. Im Mietzins enthalten ist ein wöchentlicher Besuch durch die Spitex – eine einzigartige Wohnform. «In dieser Kombination gibt es das nur hier», betont Mächler.
Öffentlichkeitsarbeit für mehr Sichtbarkeit
Auch wenn sich das Spitex-Team über mehr Besucherinnen und Besucher gefreut hätte, verlief der Zustrom angenehm gestaffelt – die Mehrheit der knapp hundert Personen waren interessierte Seniorinnen und Senioren. «Es ist wichtig, dass die Bevölkerung unseren Stützpunkt kennt und weiss, was wir alles anbieten», so Mächler. Abschliessend wies sie darauf hin, dass der Fachkräftemangel stets ein präsentes Thema ist und die Spitex Oberes Seetal aktuell eine Fachperson Gesundheit sucht.