Sinnvolle Integration in den ersten Arbeitsmarkt
Seon Am Beispiel eines jungen eritreischen Staatsangehörigen zeigen die Sozialdienste, wie Erwerbslose sinnvoll in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.
Die in Seon ansässige Robert Ott AG ist seit 1989 ein kompetenter Zulieferbetrieb der metallverarbeitenden Industrie. Die Firma mit rund 80 Angestellten (davon acht Polymechanikerlehrlinge und vier Teilzeitmitarbeiter) hatte im Bereich Unterhalt eine freie Stelle zu besetzen. Personalchef Markus Hauswirth kontaktierte deshalb die Sozialen Dienste.
Kurz darauf fand eine gemeinsame Besprechung statt, bei der auch der Firmenleiter Robert Ott anwesend war. Zu diesem Zeitpunkt war Sozialdienstleiterin Fabienne Graf bereits klar, welche Person sie sich für diese Stelle vorstellen könnte. Merih Okube aus Eritrea durfte kurz darauf an einem Schnuppertag teilnehmen. Da Okube mit seiner engagierten Art und seinem freundlichen Wesen überzeugen konnte, wurde auch sogleich ein Anstellungsvertrag ausgefertigt.
Herzliche Aufnahme
Für die ersten drei Monate wurde Merih Okube mittels eines Ausleihevertrages bei der Robert Ott AG in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Ziel dieser «Probezeit» war, herauszufinden, ob sich die Robert Ott AG sowie auch Merih Okube eine gegenseitige Anstellung vorstellen können. Erfreulicherweise für alle Beteiligten erhielt Merih Okube in diesem Jahr eine Festanstellung und konnte so von der Sozialhilfe abgelöst werden.
Merih Okube wurde herzlich ins Team aufgenommen. An der gemeinsamen Besprechung mit allen Beteiligten war die Freude unverkennbar. Gemäss Robert Ott ist es eine Win-win-Situation. Er würde sich jederzeit wieder darauf einlassen.
Insbesondere die unkomplizierte Zusammenarbeit wurde erwähnt. Der Leiter Unterhalt, Dani Zimmerli, ist ebenfalls sehr zufrieden mit Merih Okube: «Als er zwei Tage Ferien bezog, hat er richtig gefehlt.»
Merih Okube ist 24 Jahre jung und eritreischer Staatsangehöriger. Er ist im Jahr 2014 als Flüchtling in die Schweiz eingereist. Seither hat er verschiedene Deutsch- und Integrationskurse besucht sowie Schnuppereinsätze bei verschiedenen Firmen absolviert und sich stets um eine erfolgreiche Integration in der Schweiz bemüht.
Aufruf an interessierte Firmen
Der Sozialdienst der Gemeinde Seon möchte andere Firmen dazu animieren, bei kurzfristigem Arbeitsbedarf die Gemeinde zu kontaktieren. «Wir haben immer wieder zuverlässige und engagierte Personen, die sehr gerne einer Arbeit nachgehen würden», so Fabienne Graf.
Ende August bezogen rund 74 Personen Sozialhilfe der Gemeinde Seon. Davon befinden sich 2 Personen im internen sowie 4 Personen in einem externen Beschäftigungsprogramm. Gesamthaft 15 Personen gehen einem Teilpensum im ersten Arbeitsmarkt nach. 9 Personen befinden sich in einer Ausbildung (EBA, EFZ). Weitere befinden sich in Praktika sowie in Deutsch- und/oder Integrationskursen.
Sofern Firmen sich sozial engagieren und Erwerbslosen zurück in den Arbeitsmarkt verhelfen möchten, können sie sich melden. Die Sozialen Dienste Seon vermitteln gerne Personen an Unternehmen weiter, bei denen die Chance gross ist, dass sie sich innerhalb kürzester Zeit wieder im Berufsleben zurechtfinden können. (gks)