Sina und Sagen zogen Publikum in Bann

Schloss Hallwyl Die Gespensternacht der Gesellschaft zum Falken und Fisch sprengte diesmal alle Rahmen: Die Sängerin Sina lockte mit ihren Walliser Sagen fast 200 Personen ins Schloss.

<em>Schaurige Walliser Sagen in nächtlicher Szenerie:</em> Sängerin Sina an der Gespensternacht im Schloss Hallwyl. Foto: Fritz Thut
<em>Schaurige Walliser Sagen in nächtlicher Szenerie:</em> Sängerin Sina an der Gespensternacht im Schloss Hallwyl. Foto: Fritz Thut

Selbst die höchsten Erwartungen der Veranstalter wurden übertroffen: Vor dem Eingang ins spätherbstlich-kühle Schloss Hallwyl bildete sich eine lange Schlange. Schlussendlich wurden für die 13. Gespensternacht der Gesellschaft zum Falken und Fisch exakt 191 Besucher gezählt.

Publikumsmagnet war die bekannte Sängerin Sina, die seit einigen Jahren im Seetal lebt und quasi ein Heimspiel bestritt. Sinas Partner Markus Kühne, der die Gespensternacht mit seinen Saxofon-Klängen passend umrahmte, erzählt: «Wir kommen auf unseren Spaziergängen oft hier vorbei und geniessen dann einen Kaffee im Schlosshof.»

Mörderstein im Pfynwald

Nun waren jedoch weder Genuss noch Gesang angesagt. Sina rezitierte Sagen aus ihrer Walliser Heimat. Dabei besorgte sie die Auswahl der oft schaurigen Geschichten selbst: «Walliser Sagen sind meine Leidenschaft», liess sie die Zuhörer gleich zu Beginn wissen.

Und der Sagen-Fundus ist an der Rhone und in den Seitentälern gut gefüllt. Da erzählte Sina etwa von der Tavernenwirtin, die oft, zu oft, Wasser als Wein verkauft hatte und dafür von Geistern bestraft wurde. Oder vom Mörderstein im Pfynwald. Dort in der Nähe sollen in einer Höhle immer noch wertvolle Schätze eines Räubers liegen. Der Zugang ist jedoch so gut versteckt, dass ihn noch niemand gefunden hat. «Falls ihr mal dort seid», gab Sina den Zuhörenden auf den Weg, «sucht nach dem Schatz. Das ist besser, als ein Millionenlos zu kaufen.»

Die Walliser Sagen erzählte die Walliserin in Walliserdeutsch (ohne Untertitel, aber mit Erklärungen bei Bedarf). Bei entsprechender Frage ins Publikum wurde keine Übersetzung ins Hochdeutsche gewünscht: «Erzählt, wie euch der Schnabel gewachsen ist», tönte es aus dem Rund. In den typischen Ausdrücken tönten die Sagen noch grusliger. Und die Besucher liessen sich noch so gerne von morbiden Geschichten fesseln.

Improvisiertes Programm

Wegen des grossen Zulaufs war der ursprüngliche Plan, den zweiten Teil der Lesung in die Mehrzweckhalle über dem Schlosscafé zu verlegen, fallen gelassen worden. Die ganze Vorstellung verfolgten die meisten Zuhörer stehend in einem Halbrund im Schlosshof.

Wie es bei Gespensternächten im Schloss Hallwyl üblich ist, gab es im Anschluss zum Aufwärmen heisse Suppe, Wein, Charcuterie und Käseplatten. Thema der Gespräche war neben den speziellen Walliser-Ausdrücken auch die Schönheit der nächtlichen Schloss-Szenerie.

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