Beinwil am See mit dicker Agenda an der Gemeindeversammlung

Beinwil am See Für die kommende Gemeindeversammlung in Beinwil am See sind 13 Traktanden veranschlagt. Sechs davon sind jedoch Abrechnungen. Protokoll, Rechenschaftsbericht und Rechnung. Letztere dürfte die Stimmbevölkerung besonders zufriedenstellen. Sie schliesst mir einem Ertragsüberschuss von fast 900000 Franken. Am Montagabend wurden Medien und Parteien informiert.

Zweimal Unterschreitung und einmal leichter Frust

«Bad News First» (schlechte Nachrichten zuerst) ist eine gängige Faustregel der Führungs- und Kommunikationslehre. Frau Vizeammann Jaqueline Widmer hielt sich daran. Für den Gestaltungsplan «Tschuepli» hatte die Gemeinde 2011 einen Verpflichtungskredit von 93000 Franken gesprochen. Das Verfahren wurde später vom Kanton sistiert; auch die angestrebte Landumlegung scheiterte unter den Eigentümern. Der Gemeinderat entschied, das Projekt abzubrechen. «Wir konnten keinen Konsens finden», meinte sie. Die entstandenen Gesamtkosten belaufen sich auf 175004 Franken und wurden ausserordentlich über die Rechnungen 2023 und 2024 abgeschrieben. Es sollte die einzige bittere Pille des Abends sein. Denn das Gemeinderats-Gremium hält zusammen mit Gemeindeschreiberin Sonja Schönberger das Dorf auf Kurs. Die zweite Abrechnung betrifft das Projekt Widenmatt, bei dem Kanalisation und Netzwasserleitung erneuert wurden. Die Arbeiten konnten 18,4 Prozent unter Budget abgeschlossen werden. Statt der bewilligten 1,12 Millionen Franken fielen Gesamtkosten von 91614 Franken an. Die Differenz ist auf eine vorsichtige Budgetierung zurückzuführen. Auch die Sanierung der Weingartstrasse fiel günstiger aus als geplant. Der bewilligte Kredit von 345000 Franken wurde um rund 44200 Franken unterschritten. Die effektiven Kosten beliefen sich auf 300790 Franken. Einsparungen ergaben sich vor allem durch geringeren Aufwand bei den Werkleitungsschächten.

Rechnung zeigt Erfreuliches – aber Investitionen sind im Köcher

Die Nettoinvestitionen der Einwohnergemeinde – ohne Spezialfinanzierungen – beliefen sich auf 551452 Franken – deutlich unter dem Budget von 1,67 Millionen Franken. Mit einem Cashflow von rund 2,38 Millionen Franken konnten die Investitionen vollständig aus eigener Kraft gedeckt werden. Daraus resultierte ein Finanzierungsüberschuss von 1,82 Millionen Franken. Das Pro-Kopf-Vermögen lag Ende 2024 bei rund 520 Franken. Die Finanzen müssen stabil sein, denn zukünftige Investitionen stehen an. Beginn soll der Kreditantrag für die Arealplanung des Steineggli sein. Im Rahmen der langfristigen Immobilienstrategie der Gemeinde wurde der Fokus auf einen zentralen Schulstandort gelegt. Vier der fünf Hauptprojekte – darunter der Neubau der Turnhalle, die Erweiterung oder Erneuerung des Gebäudes Steineggli für schulische und ausserschulische Nutzungen sowie der Ersatz des Sportplatzes – konzentrieren sich auf das Areal Steineggli. Um fundierte Grundlagen für die weitere Planung zu schaffen, soll eine Arealplanung in Auftrag gegeben werden. Der Kreditantrag beläuft sich auf 150000 Franken. Jedoch wird vonseiten der FDP an der Gemeindeversammlung ein Zusatzantrag kommen, den Kredit auf 250000 zu erweitern. Ebenfalls wird ein Kreditantrag von 486000 Franken für die Sanierung der Entwässerung sowie die Umstellung auf das Trennsystem im Bereich Kehlenstrasse–Kirchmoos bis zur Gartenstrasse und 40000 Franken für Unterflurcontainer beantragt werden.

Revision zweier Reglemente

Der Gemeinderat hat beschlossen, auf dem Friedhof eine Erinnerungsstätte unter der Bezeichnung «Engelsgrab» zu schaffen. Dort können die Aschen von totgeborenen Kindern oder von Kindern, die innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt verstorben sind, beigesetzt werden. Die Bezeichnung geht auf ein entsprechendes Gesuch aus der Bevölkerung zurück. Die Einführung dieser Gemeinschaftsgrabstätte macht eine Teilrevision des Bestattungs- und Friedhofreglements von 2005 notwendig. Auch soll das Personalreglement auf die heutigen Standards angepasst werden. Die Gemeindeversammlung findet am 25. Juni, um 19.30 Uhr, im Löwensaal statt. (rfb)

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