Seit 50 Jahren aus Sarmenstorf nicht mehr wegzudenken

Sarmenstorf Sarmenstorf ist bekannt als Fasnachtshochburg, als solche hat der Ort sogar zwei Guggen. Eine davon feiert heuer einen wichtigen Geburtstag.

Während der Probe noch ungeschminkt: Hier proben die Guggenmusiker für ihre Fete.Foto: Verena Schmidtke

Opus 5614 kann in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum begehen, die Gugge feiert ihren 50. Geburtstag. Dafür gibt es am 24. Januar «Opus in Concert» in der Schulhausturnhalle, wobei auch ehemalige Mitglieder vertreten sein werden.

Am Sonntagmorgen ist es in Sarmenstorf an der unter der Woche so belebten Marktstrasse sehr ruhig. Doch wer in der Nähe des Schulhauses vorbeigeht, hört eindeutig schwungvolle Blasmusiktöne. Kein Wunder, in der Turnhalle haben sich die Mitglieder der Gugge Opus 5614 versammelt, um für die Fasnachtssaison zu proben. Und nicht nur dafür. «Am Freitag ist unser Jubiläumskonzert», teilt Guggen-Präsident Jonas Probst mit. Aufgrund der 50-jährigen Vereinsgeschichte sollen auch viele ältere Stücke gespielt werden.

50 Jahre und kein bisschen leise – dieses Motto passt perfekt zu Opus 5614. Dazu führt Probst aus: «So eine lange Zeit als Gruppe fühlt sich gut an. Wir freuen uns, dass viele Mitglieder schon lange dabei sind. Dazu gibt es auch einige jüngere.» Das sei eine gute Kombination, die älteren geben Input, die jüngeren seien vorwärtsgerichtet. Bei Auftritten seien sie immer gut aufgestellt. «35 Musiker sind das Minimum», berichtet er. Seit Ende September werde für die kommende Saison geprobt, zudem gebe es ein Probe-Weekend. Der Vereinspräsident stellt dar: «Wir machen das zum Ende der Probephase, damit wir am Feinschliff arbeiten können.»

Inzwischen hat sich Leander Baur dazugesellt, er spiele seit mehr als 30 Jahren bei Opus mit. Zusammen mit dem Präsidenten resümiert er schmunzelnd, wie sie früher so einige gemütliche Probeabende im Restaurant Post verbracht hätten. «Einmal ist uns nach einem Auftritt ein Mitglied verloren gegangen», erzählt Baur amüsiert. «Zum Glück haben wir es bemerkt. Natürlich sind wir umgekehrt, um ihn einzusammeln.»

Ein Blick in die Geschichte

Stolz ist die Gugge auf die treuen langjähriger Mitglieder. Jonas Probst erläutert: «Hans Huber ist vermutlich am längsten dabei. Er tritt zwar nicht mehr mit auf, aber bei Anlässen ist er nicht wegzudenken.» Schon zum 40-Jahr-Jubiläum liess Huber an seinem reichen Erinnerungsschatz teilhaben: 1975 hätten einige begeisterte Fasnächtler unabhängig voneinander überlegt, Bälle im Dorf und im Nachbarort mit kakofonischen Klängen zu überraschen. Das sei so gut angekommen, dass sich daraus schliesslich Opus 5614 formierte. Bis heute begeistern die Musikerinnen und Musiker ihre Zuhörenden.

Seit den lockeren Anfängen in den 1970er Jahren hat sich einiges verändert. «Mittlerweile sind wir strukturierter und wohl auch professioneller», stellt Leander Baur fest. Im Gegensatz zu früher werde inzwischen nach Noten gespielt. Aus der Turnhalle ist zu hören, wie die Mitglieder von Opus die Tonleiter spielen. Baur ergänzt: «Früher haben wir weder ein- noch ausgespielt, wie man es gerade hört. Man könnte sagen, wir sind über die Jahre technisch anspruchsvoller geworden.»

Vorreiter in Sachen Schminke

Ein nicht zu vernachlässigendes Detail sind die Gewänder einer Guggenmusik. «Alle zwei Jahre gibt es neue», schildert Jonas Probst das Vorgehen, «den Grundstoff geben wir vor.» Der Rest bleibe der Kreativität der Mitglieder überlassen. «Wir sind ein kunterbunter Haufen», bekundet er lachend. Doch die Schminke sei für alle gleich. «Vor etwa 30 Jahren haben wir begonnen, Airbrush-Technik dafür zu benützen. Damals waren wir damit Vorreiter», erinnert sich Baur nicht ohne Stolz. Ein Schminkteam bereitet die Guggenmitglieder gekonnt auf die Auftritte vor.

Nun freut sich Opus zunächst einmal auf das Jubiläumskonzert. Baur meint: «Es wird klein und fein.» Weitere wichtige Programmpunkte seien beispielsweise die Kinderfasnacht und die Opus-Night am Schmutzigen Donnerstag. «Für Letztere haben wir ein neues Konzept, lasst euch überraschen», macht es der Vereinspräsident spannend. Einig sind sich Jonas Probst und Leander Baur darin, wie wichtig das Dorf für die Gugge ist. Der Vereinspräsident betont: «Wenn etwas im Dorf los ist, sind wir immer gern dabei. Die Fasnacht in Sarmenstorf ist immer etwas Besonderes, sie ist einfach cool.»

Tourplan und weitere Informationen: www.opus5614.ch.

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