Schildkrötenauffangstation Hallwil mit Platzproblemen

Hallwil Ruth Huber betreibt eine Schildkrötenauffangstation in Hallwil. Diese platzt zurzeit aus allen Nähten, denn es werden zu viele heimatlose Schildkröten im Freien gefunden.

Ruth Huber füttert ihre Riesenschildkröte «Jumbo» mit einem Apfel.Foto: Andreas Walker

Der Frühling kommt und die Schildkröten sind aus dem Winterschlaf erwacht. Leider steigt dann auch wieder die Zahl der heimatlosen Schildkröten, die zufällig gefunden werden.

Ruth Huber, Präsidentin der IG Schildkrötenfreunde AG, beherbergt neben ihren eigenen Schildkröten auch Schildkröten, die irgendwo gefunden wurden. Zurzeit ist sie jedoch am Anschlag und erklärt: «Ich kann keine Schildkröten mehr aufnehmen, deshalb sind über 100 Tiere in der Warteschlaufe». Viele Schildkröten, die gebracht werden, sind verletzt. So haben z.B. Marder und Füchse ihren Panzer angeknabbert und beschädigt. Schildkröten sind eine leichte Beute für die wilden Tiere, wenn sie nicht im Garten geschützt sind.

Schildkröten werden extrem alt

Schildkröten können bis zu 200 Jahre alt werden. Wenn die Tiere artgerecht gehalten werden, erreichen sie deshalb ein sehr hohes Alter. Ruth Huber erklärt: «Weil die Schildkröten eine hohe Lebenserwartung haben, ist es recht wahrscheinlich, dass das Tier den Halter überlebt. Diese Situation führt dann oft dazu, dass die Schildkröte niemand übernehmen will.» Zudem landen Schildkröten auch auf der Auffangstation, weil die Besitzer umziehen und somit keinen Platz mehr für die Tiere haben.

Ruth Huber hat über 100 eigene Schildkröten. Sie kennt jedes Tier genau und nennt sie auch beim Namen. Ihr Garten ist ein Paradies für Schildkröten. Oft hilft ihr Mann Geri ihr bei der Arbeit. So hat er im April die Schildkröten, die aus dem Winterschlaf erwacht sind, aus den Boxen genommen, in denen sie überwintert haben, und die Tiere wieder an die entsprechenden Plätze im Garten gebracht.

Ausbrüten von Schildkröteneiern

Ruth Huber hat 3 Spornschildkröten, die zu den Riesenschildkröten gehören. Sie hat sie vor 37 Jahren frisch ausgebrütet geschenkt bekommen.

Die meisten hiesigen Schildkröten stammen aus mediterranen Gebieten. Noch vor wenigen Jahrzehnten musste jedes einzelne Exemplar zu uns importiert werden. Seitdem die Technik des Ausbrütens von Schildkröteneiern mit einem Brutapparat bekannt ist, werden viele Tiere hier gezüchtet, was zu einer starken Vermehrung geführt hat.

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