Rückenwind für das Pochen auf Zebrastreifen an der Seengerstrasse
Boniswil Der Gemeinderat will die Seengerstrasse nach wie vor fussgänger- und velofahrerfreundlich sanieren. Er erhält im Kampf gegen den Kanton grossen Support aus der Bevölkerung.

Ende Sommer 2018 teilte die kantonale Abteilung Tiefbau mit, dass das Zulassen von Radfah- renden auf dem Gehweg entlang der Seengerstrasse nicht bewilligt werde. Zudem sollen die beiden bestehenden Fussgängerstreifen, beim Dorfeingang und bei der Einmündung Mättlistrasse, aufgehoben werden. Erkläre sich der Gemeinderat damit nicht einverstanden, werde nur eine Belagserneuerung, ohne Strassensanierung, ausgeführt. Ein unnötiger Druckversuch.
Der Kanton will die heute knapp 7 Meter breite Strasse auf 6,20 Meter verschmälern, aber mit dem Verbreitern der Kurven so gestalten, dass sich zwei Lastwagen mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Stunde kreuzen können. Für den Velofahrer sei das eine Verbesserung der Sicherheit. Solche Situationen führen aber nach Auffassung des Gemeinderates zu riskanten Überholmanövern. Anstatt den Verkehr zu verflüssigen, müssten die Autos in langsamem Tempo hinter den Velos her fahren, bis sie diese überholen können.
Gemeinderat ist dagegen
Der Gemeinderat hat bereits Mitte September der kantonalen Abteilung Tiefbau und Baudirektor Stephan Attiger mitgeteilt, dieser Entscheid werde nicht akzeptiert.
Eine Orientierung des Gemeindeammanns über diese unterschiedlichen Auffassungen von Gemeinde und Kanton hat ein grosses Echo ausgelöst. Viele Familien und Einzelpersonen haben den Gemeinderat mit Briefen und E-Mails unterstützt und die Gemeindebehörde gebeten, weiterhin für ihr Anliegen zu kämpfen.
Mit gleichem Inhalt sind zwei Sammeleingaben mit vielen Unterschriften eingereicht worden. Zudem hat sich die Schulpflege, zusammen mit der Schulleitung und den Lehrpersonen, mit einem Brief direkt an die Abteilung Tiefbau gewandt.
Der Gemeinderat ist froh über das Echo aus der Bevölkerung. Gestärkt durch diesen «Rückenwind» hat er sich nochmals an Baudirektor Attiger gewandt, unter Beilage aller Eingaben. Die Gemeindebehörde insistiert, dass die beiden Fussgängerstreifen bestehen bleiben sollen und die dorfeinwärts fahrenden Velos auf dem neu 2 Meter breiten Gehweg fahren dürfen.
Der Gemeinderat erinnert daran, dass Boniswil Erfahrung mit gefährlichen Verkehrssituationen hat und die seinerzeitigen Forderungen der Gemeinde nach Sicherheitsmassnahmen bei den Bahnübergängen erst nach dem tragischen Unfalltod eines Mädchens wirklich vorangetrieben wurden. (gkb)