Regatta-Wochenende auf dem See – neues Format kommt gut an
Hallwil Das Wochenende stand für den Segelclub Hallwil ganz im Zeichen der Regatten. Am Samstag gab es den Wettbewerb auf der Langstrecke, tags darauf erfreute sich die neu aufgelegte Kreuzerpokal-Regatta grosser Beliebtheit.

Eine angenehme Brise sorgt im Sonnenschein für ein bisschen Abkühlung, der leichte Wind ist natürlich auch ideal für einen Segelwettbewerb. Nach und nach sammeln sich die Yachten entlang der Boje in Höhe Strandbad Beinwil am See zum Start. Ruedi Müller vom Segelclub erklärt vom Begleitboot aus: «Das Motorboot dort gibt fünf Minuten vor dem Start ein Signal, damit sich alle bereit machen können. Gleich geht es los.» Die Minuten verstreichen, jedes Segelboot sucht die beste Position im Wind für den Start – ein langer Pfeifton, los geht es. «Jetzt wird bis zur Boje dort ganz hinten bei Birrwil gesegelt, dort ist der Wendepunkt», informiert Müller, während er auf die Segler schaut. «Je nach Wind dauert das nun eine Weile.»
Bevor es an den Start geht, freut sich Segelclub-Präsidentin Nadine Eichenberger über das grosse Interesse am Anlass: «Wir haben 14 Anmeldungen, das ist schön.» Das Format sei neu. «Vor ein paar Wochen haben wir es bereits schon einmal angeboten, das klappte sehr gut», erzählt sie. Der Input sei von einem anderen Segelclub gekommen und für diesen ein wenig angepasst worden. «Der Vorteil ist, die Teilnehmenden müssen sich nicht das gesamte Wochenende freihalten, der Wettbewerb findet von 14 bis 16 Uhr statt», führt Eichenberger aus. «Gesegelt wird dabei ein Kurs, der wie ein K aussieht.»
Tradition mit Weitblick
«Diese Regatta ist für Yachten ausgelegt», teilt sie mit und ergänzt schmunzelnd, als sie den erstaunten Blick bemerkt: «Meistens verbindet man damit ja diese grossen Yachten. Aber es geht über die Definition, und das ist bei diesen Booten der Kiel. Jollen hingegen haben ein Schwert. Bei dieser Regatta sind übrigens zwei bis vier Personen auf einem Segelboot.»
Ein grosses Steuerrad zieht im Segelclub den Blick unweigerlich auf sich. «Darauf sind die Namen der Gründer vermerkt», so die Präsidentin. In diesem Jahr feiert der Segelclub Hallwil sein 65-jähriges Bestehen. «Damals war nur eine Frau unter den Gründungsmitgliedern», sagt Nadine Eichenberger. Mittlerweile seien Frauen auch im Vorstand gut vertreten. Überhaupt sei es dem Club ein Anliegen, mit der Zeit zu gehen, dafür werden neue Formate wie die K-Regatta entwickelt. Sie betont: «Es ist wichtig, das Vereinsleben lebendig zu erhalten.» Mit seinen 600 Mitgliedern sei der Segelclub ein überregionaler Verein. Um das Interesse am Segelsport zu steigern, sei es ein Anliegen, die Hürden kleinzuhalten. «Für das Training der Junioren haben wir eigene Boote im Club», merkt Eichenberger an. «Ab acht Jahren können Kinder hier am Juniortraining teilnehmen.» Für interessierte Kinder und Jugendliche richte der Club am 8. August ein Schnuppertraining aus. Viele der Segler des Clubs hätten eigene Boote. «Wer aber gern einmal segeln möchte, aber kein Boot hat – einfach anfragen, wir finden sicher eine Gelegenheit zum Mitsegeln», unterstreicht die Präsidentin. Im Verein sei das Miteinander sehr gut. «Mittwochs finden im Sommer um 19 Uhr regelmässig Plauschregatten statt, anschliessend wird oft noch grilliert.» Im Club seien schon viele gute Freundschaften entstanden. Auf dem See befinden sich die Yachten inzwischen auf Kurs zum Wendepunkt, der Wind hat etwas aufgefrischt – es lassen sich spannende Manöver beobachten. An diesem warmen Sonntag sind viele weitere Boote, die Schifffahrt und SUPs auf dem See unterwegs. «Das ist das Schöne hier», befindet Ruedi Müller, «der Umgang auf dem See ist sehr freundlich.»