Phänomen im April: Komet am Abendhimmel über dem Seetal
Seetal Anfang April erschien am Seetaler Himmel ein Komet.
Er war im Westen in der Nähe des Planeten Jupiter zu finden und erschien als diffuses grünes Wölkchen, das als schwacher Punkt von Auge kaum sichtbar war. Auf Fotos war der Komet jedoch deutlich zu sehen. Am 21. April wird er den sonnennächsten Punkt passieren. Dann ist er bei uns jedoch unter den Horizont abgesunken und wird am Himmel der Südhalbkugel sichtbar werden.
Kometen haben einen Kern von mehreren Kilometern Durchmesser, bestehend aus Wassereis, verschiedenen gefrorenen Gasen sowie mineralischen Partikeln und Kohlenstoffverbindungen. Sie werden deshalb oft als «schmutzige Schneebälle» bezeichnet, da sie ausreichende Mengen an Staub enthalten. Wenn sich ein Komet der Sonne nähert, steigt die Temperatur auf der Oberfläche des Kometenkerns, und das Eis beginnt zu verdampfen. Die entweichenden Gase reissen dabei grössere und kleinere Staubteilchen mit, wodurch sich eine Gas- und Staubwolke um den Kern bildet – die Koma. Diese dichte Hülle hat oft einen Durchmesser von einigen hunderttausend Kilometern. Die Koma bildet mit dem Kern zusammen den Kopf des Kometen. Bei weiterer Annäherung an die Sonne beginnt ein Schweif aus Gas und Staub auszuströmen, der eine Länge von mehreren 100 Millionen Kilometern erreichen kann. Früher galten diese «Schweifsterne» als Unglücksboten, da man glaubte, dass sie Krieg und Seuchen ankündigten.
Vor 66 Millionen Jahren führte wahrscheinlich eine Kollision eines Kometen mit der Erde zu einem Massensterben des Lebens. Damals wurde die Existenz der Dinosaurier für immer ausgelöscht. Die Kometen entstanden etwa vor 4,8 Milliarden Jahren zusammen mit unseren Planeten. Für die Wissenschaftler sind sie äusserst interessante Objekte, da sie gewissermassen Fossilien aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems sind, die in einer Art kosmischem Tiefkühlschrank aufbewahrt wurden.