Neuer Präsident, alte Probleme bei der Schwanenkolonie Hallwilersee
Trotz grossem Engagement im vergangenen Jahr sind der Vorstand und die Mitglieder der Schwanenkolonie Hallwilersee mit dem abgelaufenen Jahr nicht ganz zufrieden.

Trotz unsicherem Wetter fanden sich gegen 200 Schwanenfreunde zur alljährlich stattfindenden Mitgliederversammlung auf den beiden Schiffen «Seetal» und «Brestenberg» ein. Die scheidende Präsidentin Priska Kaufmann-Roggweiler führte trotz einiger technischer Probleme zügig durch die Versammlung.
Schwierige Bestandesregulierung
Erster Höhepunkt der GV war der Jahresbericht, verlesen von «Schwanenvater» Hans Häfeli. Dabei betonte er erneut die Schwierigkeiten mit dem Kanton zur Regulierung der Schwanenpopulation. Obwohl der Bund die Bewilligung an die Kantone aushändigte, geschah nichts.
Es ergaben sich Unterschiede in der Anzahl der Schwäne, die amtliche Zählung lag bei 35, die der Schwanenkolonie bei 48. Man wurde vom Kanton auf das nächste Jahr vertröstet.
Etliche Male konnte man an diesem Abend die Wut und Enttäuschung der Anwesenden über diesen Entscheid hören. Von Schreibtischtätern war in diesem Fall öfter auf den beiden Schiffen die Rede. Häfeli erwähnte auch den aktuellen Bestand September 2017, der sich auf 42 Alttiere und 25 Jungschwäne belief. Häfeli hofft, dass irgendwann in nächster Zeit ein positiver Bescheid komme, sodass die jeweiligen Inspektionsfahrten nicht mehr eine gemütliche Seereise seien, sondern dem ursprünglichen Zweck der Kontrolle dienen würden.
Präsidentenwechsel und Ehrung
Marlis Fellmann, «Schwanenmutter», wurde für 30 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Ebenso Hans Häfeli für sein grosses Engagement. Priska Kaufmann-Roggweiler trat nach sieben Jahren zurück und übergab das Zepter Thomas Eichenberger aus Beinwil am See. Die Mitgliederbeiträge wurden bei 20 Franken belassen.
Das anschliessende Nachtessen, mit dem traditionellen Menü Risotto mit Poulet, wurde beim Schiffsteg in Beinwil am See eingenommen. Noch lange fanden danach verschiedene Diskussionen statt.
Ärger und Hoffnung
Beim Gespräch mit der alten und neuen Führung stellte sich klar heraus, dass die leider unbefriedigende Zusammenarbeit mit dem Kanton mühsam sei. Für Kaufmann war es der Hauptgrund, abzutreten. Obwohl sie die Zusammenarbeit mit Vorstand und Mitgliedern sehr geschätzt habe, sei der Zeitpunkt für etwas Neues gekommen.
Thomas Eichenberger als neuer Präsident hofft, dass es ihm gelingen wird, die Situation so rasch als möglich zu bereinigen. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und ist guten Mutes, dass eine Lösung in absehbarer Zeit gefunden wird.
Marlis Fellmann ist ebenfalls aus Enttäuschung mit der ganzen verfahrenen Situation zurückgetreten. Es bleibt zu hoffen, dass der Optimismus des neuen Präsidenten nicht nur Wunsch bleiben wird.