Mühlerama mahlt neu Nüsse
Seon Viel Publikum nutzte die Möglichkeit, die restaurierte Untere Mühle zu besichtigen – insbesondere die neu eingerichtete Ölmühle.
André Zemp hat mit seinem Kauf und der anschliessenden umfangreichen und stilvollen Restaurierung die Untere Mühle am Aabach vor dem sicheren Zerfall gerettet. In den historischen Gemäuern richteten er und seine Gattin Bernadette unter dem Label Mühlerama Seon Wohnungen, Büros und ein Eventlokal ein.
Seit der Eröffnung vor bald zweieinhalb Jahren ist das Lokal besonders bei Hochzeitspaaren ein beliebter Feierort. Inzwischen hat die Zemps «das Müllervirus gepackt», wie sie schreiben, und so haben sie dem als Mühlendoktor bekannten Spezialisten Kurt Fasnacht in der angrenzenden Mühlescheune eine historische Ölmühle eingebaut, die an ihrem ursprünglichen Ort, in Villnachern, der Verschrottung geweiht gewesen wäre.
Drei Schritte von der Nuss zum Öl
An einem Tag der offenen Tür wurde die wieder voll funktionstüchtige Ölmühle nun der Öffentlichkeit präsentiert. Und Zemp und Fasnacht durften von den zahlreich aufmarschierten Besuchern für ihre Bemühungen viel Lob einstecken.
In drei Schritten wird aus Baumnüssen, vorzugsweise von Seetaler Bäumen, feines Nussöl. Auf einer sich drehenden Steinplatte werden die Kerne von zwei Granitwalzen zu einem Brei zermahlen. Nach der Erhitzung wird die Masse in einer Presse derart komprimiert, dass das kostbare Öl in einem Kessel aufgefangen werden kann.
André Zemp, beruflich Direktor des Zürcher Triemlispitals, hofft, dass künftig regelmässig Seetaler Öltage durchgeführt werden können. Der Grossaufmarsch vom Samstag hat gezeigt, dass Interesse vorhanden ist.