«Moonlight Serenade» am Vormittag
Premiere und Derniere gleichzeitig für den in Lenzburg aufgewachsenen Bandleader Pepe Lienhard: Am Sonntag bestritt er in Beinwil am See den Serie-Start der Löwenkonzerte und bestritt das letzte Konzert mit der argovia philharmonic Big Band.

Aussergewöhnliche Matinee im Löwensaal in Beinwil am See: Am Sonntagmorgen fand unter dem Titel «Swinging Lion» das erste Konzert der neuen Serie «Löwenkonzerte» statt. Unter diesem Label laden drei namhafte Aargauer Orchester bis im nächsten April zu vier verschieden ausgerichteten Konzerten.
«Bereits haben wir rund 60 Abonnenten», freute sich Christian Weidmann, Intendant von argovia philharmonic, über die Aufnahme des neuen Seetaler Angebots bei den Musikfreunden der Region. Neben dem früher Aargauer Symphonie-Orchester geheissenen Klangkörper machen das Capriccio Barockorchester aus Rheinfelden und das Kammerorchester Chaarts aus Boswil mit.
Ein «Heimspiel» zum Start
Den Auftakt machte die argovia philharmonic Big Band mit dem in Lenzburg aufgewachsenen Pepe Lienhard. Obwohl er noch nie im Löwensaal gespielt habe, bezeichnete Lienhard das Konzert so nahe der Heimat als «Heimspiel». Vielleicht war deshalb das Beinwiler Konzert hervorragend besucht; Lienhard sprach von einem «full house». Das Böjuer Gastspiel war das vierte und letzte Konzert in dieser Zusammensetzung innert acht Tagen. In Laufenburg, Buchs und Bremgarten hatte es deutlich weniger Publikum.
Es sei für ihn eine «besondere Erfahrung, mit Klassik-Musikern zusammenzuarbeiten», räumte der bekannte Bandleader ein. Und Lienhard hat den mit der Jazzsängerin Brigitte Wullimann verstärkten Philharmonikern seinen typischen Swing schnell beigebracht. Das Publikum zeigte sich begeistert von der perfekt dargebotenen Mischung aus Klassikern von Glenn Miller, Benny Goodman und Co. sowie Entdeckungen wie etwa dem swingigen Arrangement eines Tschaikowski-Pianokonzerts.
In seinen Moderationen hatte Pepe Lienhard Mühe, sich an den frühen Konzerttermin zu gewöhnen, rutschte ihm doch mehrfach ein «heute Abend» heraus: «Es ist halt nicht zwingend unsere Zeit», suchte er eine Entschuldigung für die Versprecher.
Dem vom Programm hingerissenen Publikum war der Zeitpunkt gleichgültig. Es steckte locker weg, dass Glenn Millers «Moonlight Serenade» um halb zwölf Uhr morgens erklang.
Weitere «Löwenkonzerte» (je 19.30 Uhr): Donnerstag, 23. November, «Träume – Sogni – Sueños» mit Chaarts Chamber Artists. – Samstag, 24. März, «Leben – Liebe – Natur» mit argovia philharmonic. – Samstag, 21. April, «Mozart einzigartig» mit Capriccio Barockorchester.