Mit Köpfchen und E-Bike sechs ­Genussstationen eruieren und anpeilen

Seetal Das Seetal baut seine Position als touristische E-Bike-Destination weiter aus: Seit dieser Woche kann mit dem FoodTrail Seetal die schweizweit erste «genussvolle Schnitzeljagd» mit dem E-Bike absolviert werden.

Regionale Köstlichkeiten an den Etappenzielen: FoodTrial-Seetal-E-Bikerin geniesst die Aussicht über den Hallwilersee und das gereichte Häppchen. Foto: zvg

Regionale Köstlichkeiten an den Etappenzielen: FoodTrial-Seetal-E-Bikerin geniesst die Aussicht über den Hallwilersee und das gereichte Häppchen. Foto: zvg

Erklärt die Schloss-Hallwyl-«Schatzkarte»: FoodTrail-Geschäftsführer Bruno Grob. Foto: Fritz Thut

Erklärt die Schloss-Hallwyl-«Schatzkarte»: FoodTrail-Geschäftsführer Bruno Grob. Foto: Fritz Thut

Mit der Einweihung der «Herzschlaufe Seetal» (Genuss-E-Bike-Routen zwischen Lenzburg und Eschenbach) im Jahr 2016 habe man «den Grundstein zum E-Bike-Paradies Seetal gelegt», so Seetaltourismus-Geschäftsführerin Romana Wietlisbach bei der Lancierung des FoodTrial Seetal.

Inzwischen wurde das Angebot für die Freunde des trendigen, motorunterstützten Velofahrens erweitert. Seit letztem Monat funktioniert an den Bahnhöfen Lenzburg, Beinwil am See und Hochdorf der E-Bike-Selbstverleih «Seetal mobil». Die Velo-Karte «E-Bike-Fahren im Seetal» fasst die Angebote zusammen.

Eine eintägige Rätseltour

Und nun also FoodTrail per E-Bike. Nach 21 Ausgaben für Fussgänger und Wanderer (davon mit Aarau, Baden und dem Jurapark drei im Aargau) ist das Seetal Schauplatz einer Schweizer Premiere. Auf den FoodTrails kann man Städte oder Regionen anhand von kulinarischen Zwischenstationen erleben oder neu entdecken.

Das jeweils nächste Ziel wird durchs Lösen eines Rätsels eruiert. Empfohlen wird, den FoodTrail in Gruppen von zwei bis sechs Personen in Angriff zu nehmen: «Die Tipps für die Routenwahl lösen jeweils Diskussionen aus», so Marianne Suppiger, die das Projekt FoodTrail Seetal für Seetaltourismus betreut.

Das Angebot richte sich in erster Linie an «bewegungsfreudige Gruppen», so Suppiger. Es brauche Interesse an der Bewegung in der freien Natur. «Am schönsten ist es, wenn man sich Zeit nimmt für die Schönheiten des Seetals», sind die Verantwortlichen des Angebots überzeugt.

Start beim Stapferhaus

Für die Velo-Schnitzeljagd sollte man mindestens sechs Stunden einrechnen. Gestartet wird vis-à-vis vom Bahnhof Lenzburg am Ticketschalter des Stapferhauses. Hier bekommt man die grellgrüne FoodTrial-Tasche und findet darin erste Unterlagen und das erste Rätsel. Gestartet wird mit einem Spaziergang durch die Altstadt zum Hotel Krone, wo man das allenfalls mitgebuchte E-Bike in Empfang nehmen kann.

Als Lohn gibt es an den Etappenzielen je mindestens eine kulinarische Spezialität – in fester oder flüssiger Form – zu entdecken. So wird man laufend (oder in diesem Fall velofahrend) verpflegt und kommt satt am Ziel an. Von dort kommt man via Zug (ohne E-Bike) zurück nach Lenzburg.

Ohne das Überraschungsmoment und die Spannung zu mindern, darf verraten werden, dass auf der «genussvollen Schnitzeljagd» selbst Einheimische noch Neues erfahren dürften. So gibt es an einer Genussstation etwa eine eigens kreierte Biker-Wurst – natürlich mit einem Alternativangebot in Form einer regionalen Käsespezialität.

«Schwierigkeitsgrad der Rätsel ist oft ein Thema»

FoodTrail Was 2016 in St. Gallen als neuartige individuelle Stadtentdeckung mit Posten bei lukullisch interessanten Standorten begann, ist mittlerweile ein grösseres Unternehmen, das in der ganzen Deutschschweiz 22 verschiedene FoodTrails anbietet. Hinter FoodTrail stehen Bruno Grob und seine Ehefrau, die er als «Erfinderin» bezeichnet.

Grob ist Geschäftsführer der FoodTrail GmbH und ist nach wie vor mit Herzblut dabei, wenn es gilt, neue Destinationen ins Programm aufzunehmen. «Das Interesse von Städten und Regionen ist gross, doch mussten in diesem Jahr einige aus Kapazitätsgründen vertröstet werden.»

Für FoodTrail hatte 2021 der Trail im Seetal Priorität: «Ich wollte unbedingt den ersten E-Bike-FoodTrail realisieren.» Nach 16 Zielen in Städten und Orten und fünf in ländlichen Regionen wollte Bruno Grob unbedingt die erste «genussvolle Schnitzeljagd», so der offizielle Untertitel des Angebots, bei der die Genussstationen mit dem E-Bike angefahren werden, einrichten. Er erachtet diese Variante als zukunftsträchtig und hat bereits entsprechende Anfragen.

Auch wenn die einzelnen Etappenziele bei der Anfahrt mit den motorunterstützten Velos weiter auseinanderliegen können als bei den Zu-Fuss-Varianten, braucht es doch viel Denkarbeit bei der Auswahl der Anbieter. Zudem muss ein Faden zwischen den Stationen geknüpft werden.

Die Lösung eines Rätsels führt zum nächsten Ziel. Bruno Grob: «Der Schwierigkeitsgrad dieser Rätsel ist immer wieder ein Thema: Sie dürfen nicht zu leicht sein, aber auch nicht unlösbar.» Mit Testgruppen wird jeweils ausprobiert, ob die gestellten Aufgaben adäquat sind.

Im Fall des neuen FoodTrail Seetal hatten die Tester aus der Ostschweiz zuerst weniger Mühe als jene aus dem Kanton Luzern. Sollten Teilnehmer gleichwohl irgendwie hängenbleiben oder nicht weiter wissen, gibt es immer noch eine Handynummer, an die man ein Notfall-SMS schicken kann. (tf)

 

FoodTrail Seetal: Wie funktionierts?

Start: Ticketschalter Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49, 5600 Lenzburg. Dort gibts das erste Rätsel.

Startzeiten: Mittwoch bis Sonntag, von 9 bis 10.15 Uhr im Viertelstundenrhythmus. April bis Oktober.

Kosten: 68 Franken pro Person; 60 Franken pro Miete E-Bike (ganzer Tag, bei Bedarf mit Helm/Mindestalter 16 Jahre).

Dauer: Etwa 6 bis 7 Stunden, frei in der zeitlichen Gestaltung.

Distanz: Wegstrecke 55 Kilometer; Höhenmeter 772 Auf, 725 Ab; reine Fahrzeit dreieinhalb Stunden; kein Rundkurs, doch vom Endpunkt kommt man mit der Bahn (Ticket inbegriffen für Rückfahrt ohne E-Bike) in einer Stunde zurück nach Lenzburg.

Internet:www.foodtrail.ch/trails/seetal/

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