Meitli entfachten «Olympischs Füür»
Oberes Seetal Höhepunkt des Meitlisonntagsbrauchs in Fahrwangen und Meisterschwanden war diesmal – wie alle vier Jahre – der Umzug, diesmal unter dem Motto «Olympiade völlig verrückt».
Die Tradition der Meitlitage im Oberen Seetal geht auf den zweiten Villmergerkrieg von 1712 zurück. Weil die Frauen aus Fahrwangen und Meisterschwanden den reformierten Bernern zum Sieg verholfen haben, dürfen sie seither jeweils an drei Tagen im Januar in ihren Dörfern das Zepter übernehmen.
Beim Meitlidonnerstagstanz gilt selbstredend Damenwahl und als Zeichen der Herrschaft über die Herren wird schon mal ein Mann im Grasbogen gefangen und in die nächste Beiz getragen, wo er sich mit dem Offerieren von Weisswein freikaufen kann.
Neue olympische Disziplinen
Alle vier Jahre wird das traditionelle Programm des Brauchs, der zum immateriellen Kulturerbe der Schweiz gehört, mit einem bunten Umzug von Fahrwangen hinunter nach Meisterschwanden ergänzt. Diesmal stand der Umzug unter dem Motto «Olympiade total verrückt» und profitierte von bestem Wetter.
Nach dem historischen Teil, in dem auch Umzugsbesucher im Grasbogen landeten, ging es mit dem Wagen «Olympischs Füür» los mit dem sportlichen Abschnitt, wobei die Seetalerinnen das Olympiaprogramm um einige ausgefallene Disziplinen ergänzten.
Die einzelnen Quartiere, die jeweils die Themen aushecken und fantasievoll umsetzen, hatten sich einmal mehr alle Mühe gegeben, dem zahlreichen Publikum am Strassenrand einiges zu bieten. Lismen, Schwingen, Jagen und Seifenkistenrennen kamen da etwa überraschend zu olympischen Ehren. Dass Sport auch gefährlich sein kann, zeigte der Wagen «Hals- und Beibruch».
Die Gemeindeammänner der beiden Dörfer haben während der Meitlitage ja eigentlich nichts zu melden. Als Umzugskommentatoren kamen Patrick Fischer (Fahrwangen) und Ueli Haller (Meisterschwanden) trotzdem zum Einsatz.